Moinsen,
ich lese in lockeren Abständen die alten TKKG-Bücher nach der ursprünglichen Chronologie und habe meine bisherigen Rezensionen zusammengesucht, um sie jetzt hier nacheinander zu posten und dann neue hinzuzufügen.
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Inhalt:
Die Jagd nach den Millionendieben
Der blinde Hellseher
Das leere Grab im Moor
Das Paket mit dem Totenkopf
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Die Jagd nach den Millionendieben
Meine lange vorher gehegte, eher negative, Meinung zu Wolfs Schreibstil hatte sich bereits wesentlich gebessert, aber im letzten Viertel dieses Buches hat es mich erst so richtig gepackt und das Lesen hat wirklich Spaß gemacht.
Es fällt vor allem auf, dass man im Vergleich zu heutigen Kinderbüchern das Gefühl hat, man hätte ZWEI von ebenjenen gelesen. Das liegt nicht nur an der größeren Seitenzahl, sondern auch einfach daran, dass hier soviel drinsteckt.
Sehr lobend hervorzuheben ist die bessere Charakterisierung der Figuren gegenüber den Hörspielen. In nur einem einzigen Absatz beispielsweise wird die ganze vermeintliche Aufreger-Thematik bzgl. Tarzan und Gaby und deren Zuhausebleibenmüssen nicht nur bestens erklärt, sondern als Kritikpunkt komplett erledigt. IM ERSTEN BUCH. Denn: Tarzan möchte nicht, dass sie mitgeht, weil er sich Sorgen macht. Sie geht dann aber trotzdem mit, weil sie sich nichts vorschreiben lässt. Tarzan wiederum würde niemals ihr gegenüber herrisch auftreten wollen. Und Gaby hat, trotzdem sie mitgeht, doch ziemliche Angst. Alles abgefrühstückt. Wo seid ihr jetzt, ihr Skandalnudeln?
Und sorry, die Szene, in der Tarzan den Rocker in Unterhose und mit Taucherflaschen auf dem Rücken nach Hause schickt, ist doch wohl der Hammer :::cap:::
Richtig tolles Buch
TKKG-Bücher
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Re: TKKG-Bücher
Der blinde Hellseher
Ja, jetzt macht es allmählich Spaß, die TKKG-Bücher zu lesen, und ich werde sicher weitermachen
Die Geschichte ist im Buch tatsächlich besser präsentiert als im Hörspiel - und das sage ich, obwohl ich das Hörspiel sehr mag. Man kann sich an Wolfs Stil wirklich gewöhnen, inklusive der Kommentare in Klammern, abgehackter Sätze, ständiger Erzählerpräsenz und allem.
Es gibt einige Details, die im Hörspiel fehlen und die die Geschichte runder machen. Vieles, was nach Zufällen und Willkür aussieht, ist eigentlich ganz sauber miteinander verwoben. Keine Ahnung, ob das bei Wolfs späteren Büchern auch so ist, aber hier passt alles gut zusammen.
In der ersten Hälfte gab es spannungstechnisch aber einen kleinen Durchhänger; die ganze Nummer mit Oskars Hundefloh und alles mit Frasketti fand ich aus irgendeinem Grund ziemlich langweilig. Danach geht es aber sehr gut weiter, bis zum schönen Ende.
Ich möchte jetzt aber echt mal eines wissen: Laut Wolfs Aussage sind die bodenständigeren Anfangsfälle ja weniger gut angekommen und deshalb wurde später alles extremer, mit größeren Verbrechen und mehr Action usw.
Ich hingegen mag GERADE diese bodenständigen Anfangsfälle mit viel Internatsgedöns definitiv am liebsten. Bin ich da eine Ausnahme? Ich bin auch teilweise ziemlich baff, wie "artig" und kinderbuchgerecht Wolf hier alles schreibt. Und zwar imho erfolgreich. Ich meine keineswegs irgendwie harmlos oder mit Maulkorb, sondern geradezu "wholesome"
Gefällt mir sehr gut.
Ja, jetzt macht es allmählich Spaß, die TKKG-Bücher zu lesen, und ich werde sicher weitermachen
Die Geschichte ist im Buch tatsächlich besser präsentiert als im Hörspiel - und das sage ich, obwohl ich das Hörspiel sehr mag. Man kann sich an Wolfs Stil wirklich gewöhnen, inklusive der Kommentare in Klammern, abgehackter Sätze, ständiger Erzählerpräsenz und allem.
Es gibt einige Details, die im Hörspiel fehlen und die die Geschichte runder machen. Vieles, was nach Zufällen und Willkür aussieht, ist eigentlich ganz sauber miteinander verwoben. Keine Ahnung, ob das bei Wolfs späteren Büchern auch so ist, aber hier passt alles gut zusammen.
In der ersten Hälfte gab es spannungstechnisch aber einen kleinen Durchhänger; die ganze Nummer mit Oskars Hundefloh und alles mit Frasketti fand ich aus irgendeinem Grund ziemlich langweilig. Danach geht es aber sehr gut weiter, bis zum schönen Ende.
Ich möchte jetzt aber echt mal eines wissen: Laut Wolfs Aussage sind die bodenständigeren Anfangsfälle ja weniger gut angekommen und deshalb wurde später alles extremer, mit größeren Verbrechen und mehr Action usw.
Ich hingegen mag GERADE diese bodenständigen Anfangsfälle mit viel Internatsgedöns definitiv am liebsten. Bin ich da eine Ausnahme? Ich bin auch teilweise ziemlich baff, wie "artig" und kinderbuchgerecht Wolf hier alles schreibt. Und zwar imho erfolgreich. Ich meine keineswegs irgendwie harmlos oder mit Maulkorb, sondern geradezu "wholesome"
Gefällt mir sehr gut.
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Re: TKKG-Bücher
Das leere Grab im Moor
Das Buch eröffnet wirklich nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Geschichte. Es fehlt fast die gesamte zweite Hälfte im Hörspiel. Die Jagd nach Oskar ist zwar sozusagen das Highlight bzw. das Finale, aber noch besser gefallen hat mir die Nebenstory um Kräutersammler Funke.
Genau wie bei DDF: Wenn man die Geschichten ganz verstehen will, muss man wohl die Bücher lesen. Auch wenn die Hörspiele (so auch dieses) für sich genommen sehr gut sind.
Bestes Buch bisher
Das Buch eröffnet wirklich nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Geschichte. Es fehlt fast die gesamte zweite Hälfte im Hörspiel. Die Jagd nach Oskar ist zwar sozusagen das Highlight bzw. das Finale, aber noch besser gefallen hat mir die Nebenstory um Kräutersammler Funke.
Genau wie bei DDF: Wenn man die Geschichten ganz verstehen will, muss man wohl die Bücher lesen. Auch wenn die Hörspiele (so auch dieses) für sich genommen sehr gut sind.
Bestes Buch bisher
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Re: TKKG-Bücher
Das Paket mit dem Totenkopf
Hat mir sehr gut gefallen. Es gab wieder einige zusätzliche Szenen, die die ganze Geschichte etwas anders wirken ließen als im Hörspiel. Bei letzterem fällt einem dann im Nachinein wieder H.G. Francis' Bearbeitungsstil auf. Er hat nicht nur gekürzt, sondern auch ein bisschen geformt, imho, so dass die Geschichte etwas "kindgerechter" wurde, oder sagen wir, etwas weniger dreckig. Soweit das bei dieser Geschichte überhaupt machbar war. Aber ich mag das Hörspiel und die Francis-Version weiterhin sehr gern, als ihre eigene Sache sozusagen. Interessanterweise hat der Sprecher von Egge durch seine Performance einiges "rückgängig" gemacht, was die Milderung angeht...
Aber das Buch, meine Herren... Anfangs fand ich es fast ein bisschen langweilig (verglichen mit dem Hörspiel), aber dann passierten die bekannten Sachen und noch einiges mehr. Es gibt eine heftige Szene mit einem drogenabhängigen Ex-Mitschüler, der dann quasi auf kalten Entzug gesetzt wird. Es gibt einen Penner, der mit einem rostigen Küchenmesser auf Tarzan losgeht. Und es gibt eine Rauschgiftrazzia im Internat (was, wie, falsche Folge? ).
Ich weiß bloß immer noch nicht so recht, was uns Wolf mit der Szene in der Disse mit Tarzan und dem blonden Mädchen sagen wollte...
Und es ist so eine Wohltat, ungeschönte, authentische Sprache zu lesen, in der auch mal geflucht werden darf. Aus irgendeinem Grund habe ich Tarzans Satz "nur weil du einen beschissenen Stiefvater hast" komplett gefeiert.
An Kinderkrimi aus Deutschland und an Relevanz bis heute nicht überboten, hin oder her, sorry
Hat mir sehr gut gefallen. Es gab wieder einige zusätzliche Szenen, die die ganze Geschichte etwas anders wirken ließen als im Hörspiel. Bei letzterem fällt einem dann im Nachinein wieder H.G. Francis' Bearbeitungsstil auf. Er hat nicht nur gekürzt, sondern auch ein bisschen geformt, imho, so dass die Geschichte etwas "kindgerechter" wurde, oder sagen wir, etwas weniger dreckig. Soweit das bei dieser Geschichte überhaupt machbar war. Aber ich mag das Hörspiel und die Francis-Version weiterhin sehr gern, als ihre eigene Sache sozusagen. Interessanterweise hat der Sprecher von Egge durch seine Performance einiges "rückgängig" gemacht, was die Milderung angeht...
Aber das Buch, meine Herren... Anfangs fand ich es fast ein bisschen langweilig (verglichen mit dem Hörspiel), aber dann passierten die bekannten Sachen und noch einiges mehr. Es gibt eine heftige Szene mit einem drogenabhängigen Ex-Mitschüler, der dann quasi auf kalten Entzug gesetzt wird. Es gibt einen Penner, der mit einem rostigen Küchenmesser auf Tarzan losgeht. Und es gibt eine Rauschgiftrazzia im Internat (was, wie, falsche Folge? ).
Ich weiß bloß immer noch nicht so recht, was uns Wolf mit der Szene in der Disse mit Tarzan und dem blonden Mädchen sagen wollte...
Und es ist so eine Wohltat, ungeschönte, authentische Sprache zu lesen, in der auch mal geflucht werden darf. Aus irgendeinem Grund habe ich Tarzans Satz "nur weil du einen beschissenen Stiefvater hast" komplett gefeiert.
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Re: TKKG-Bücher
Wir halten also fest: Das blonde Mädchen will hotten und Rudi Kaluschke fährt in Unterbuxe nach Hause.
(Übrigens, Letzterer taucht in den Hörspielen erst in Folge 200 wieder auf. In Folge 1 flog er ja achtkant aus dem Skript.)
Für mich als langjährigen TKKG-Buch-Leser freut es mich natürlich, dass du dich nochmal entschieden hast wieder einzusteigen. Darf ich für die Frühklassiker deine drei Worte erraten? "Deutsch in gut".
(Übrigens, Letzterer taucht in den Hörspielen erst in Folge 200 wieder auf. In Folge 1 flog er ja achtkant aus dem Skript.)
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Re: TKKG-Bücher
Siehste, manchmal hab ich auch meine Momente. Falls du bei Gelegenheit weitermachst, würden mich weitere Eindrücke gewiss nicht stören.
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Re: TKKG-Bücher
Könnte passierenJamie Allison hat geschrieben: ↑28.02.2024, 19:57Siehste, manchmal hab ich auch meine Momente. Falls du bei Gelegenheit weitermachst, würden mich weitere Eindrücke gewiss nicht stören.
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Re: TKKG-Bücher
Ich habe von den ersten 60 Bänden in den letzten rund 15 Jahren ungefähr 30 Bücher gelesen und ein paar von den Bänden über Buch-Nr. 60. Als Kind/Jugendlicher hatte ich auch einige Bücher gelesen, ich schätze das es 8 - 10 waren (u. a. an Ufos in Bad Finkenstein, Stimme aus der Unterwelt, Ein Toter braucht Hilfe, erinnere ich mich noch.)
Ich habe vorhin einen alten Bekannten gesehen! Der Potter geht jetzt barfuß und im weißen Gewand ein neues Smartphone kaufen!