Definieren wir also zuvorderst "Trash" als Ausdruck. Natürlich könnte man es wörtlich aus dem Englischen übersetzen und damit einfach "Schrott" meinen. Das greift für mich aber nicht weit genug. Ein Produkt, das nach gängigen Maßstäben einfach nur schlecht ist, würde ich nicht als "Trash" bezeichnen. Auch im Englischen nicht; da würde ich auf "junk" oder "crap" zurückgreifen, um zum Ausdruck zu bringen, dass etwas einfach Mist ist.
"Trash" beinhaltet für mich einen gewissen Unterhaltungsfaktor. "Todesflug" wird in DDF-Fankreisen natürlich zumeist an vorderster Stelle genannt. Viele nennen auch das "Hexenhandy" oder auch "Tödliche Regie" als Beispiele. Manche gehen noch weiter und beziehen es auf den Großteil der Crimebusters und teilweise BJHW-Folgen. Diese Folgen sind eben nicht zwangsläufig schlecht (je nachdem, wen man fragt
), doch enthalten eben Elemente, die nicht unbedingt realistisch im Sinne der inneren Logik der Serie sind und/oder anderweitig extrem von der Norm abweichen, ohne jedoch am Grundgerüst und -konzept der Serie gravierend zu rütteln. Dennoch können diese Folgen unterhaltsam sein, vielleicht sogar mehr auf einer gewissen Art humoristischer Ebene. Und sie können dennoch etwas enthalten, das man positiv empfinden kann, wie die Road-Trip-Atmo in "Todesflug", oder die herrliche schaurige Inszenierung der Hexen-Szenen im "Hexenhandy". Zu "Trash" gehört damit für mich nicht eine einmal gehörte und aus guten Gründen nie wieder angerührte Folge, die fällt dann eben unter "schlecht". Wie objektiv man eine Folge solcherlei beurteilen kann, ist natürlich wieder eine andere Baustelle ...
Kann ich, für mich selbst gesprochen, Trash an sich etwas abgewinnen? Ja, durchaus. Es sollten natürlich Ausnahmefälle sein, keine Regelfälle, um die Serie nicht auf Dauer zu einer Parodie ihrer selbst verkommen zu lassen, aber eine Folge à la "Hexenhandy" alle ein bis zwei Folgendekaden finde ich noch verkraftbar.