Robert Arthur - Die Kurzgeschichtenbände

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Perry Clifton
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Robert Arthur - Die Kurzgeschichtenbände

Beitrag von Perry Clifton »

Ich habe mir gerade "Die Geister, die ich rief" geholt, den ersten Kurzgeschichtenband von Robert Arthur, den Kosmos jetzt auf Deutsch veröffentlicht hat :-)

Nächstes Jahr im März folgt ja der zweite Band "Im Kabinett der Illusionen".

Bin gespannt, was der DDF-Schöpfer da so rausgehauen hat. Review folgt demnächst ...:...

https://www.kosmos.de/de/die-geister-di ... 3440180112
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Perry Clifton
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Re: Robert Arthur - Die Kurzgeschichtenbände

Beitrag von Perry Clifton »

So, ich habe mit dem Buch angefangen und das Vorwort sowie die erste Geschichte gelesen. Da gibt es bereits einiges zu sagen.

Das Buch wurde von Anja Herre übersetzt und im Vorwort lässt sie sich über alt und neu aus, rechtfertigt ihren eigenen Approach, nach Bauchgefühl Sachen zu ändern und redet auch von "altem Staub", den sie dann unter den Schreibtisch gekehrt hat. Sie hat es zwar wesentlich respektvoller formuliert, aber das kommt unterm Strich dabei raus. Zudem liest es sich fast wie ein etwas milder formulierter Disclaimer.

Also, keine Aufregung: Man kann das Vorwort sicher auch viel unbefangener lesen. Aber so sah es für MICH aus.

Bereits in ihrer Arbeit am Schreienden Zug gab es kritikwürdige Aspekte meiner Meinung nach, und sei es nur ihre "Sprache", die nicht so recht meinen Geschmack trifft. Aber hier zementiert sich das Ganze dann.

Gemeint sind einige Übersetzungsentscheidungen, die ich fragwürdig finde, und natürlich den angesprochenen Aspekt, heute "unliebsame" Stellen quasi zu zensieren. Ich halte nichts davon. Was früher war, WAR früher so, und Punkt. Muss man ja in NEUEN Büchern, die heutzutage geschrieben wurden, nicht mehr so machen. Aber in den Geschichten von früher halt schon.

Jetzt habe ich mich gefragt, was das wohl gewesen sein könnte und habe schon entsprechend beim Lesen der Kurzgeschichte "Unsichtbare Schritte" darauf geachtet. Und dass ich die entsprechenden Stellen beim Lesen richtig identifiziert habe, ohne den Originaltext zu kennen, den ich erst danach auf E. Arthurs Seite nachgelesen habe, und dass ich mit meinen Vermutungen exakt richtig lag, mag als Beweis meiner "Vorurteile" dienen, nach denen ich ja immer arbeite :::DD::: (Ich nenne es ja Erfahrung, aber hey ...ozo... )

Also, wir haben hier eine Geistergeschichte von Arthur, die nicht schlecht ist. Eine ECHTE Geistergeschichte, obwohl ich aufgrund von DDF die ganze Zeit auf den Mann unterm Laken gewartet habe ;-)

Es werden schlurfende Schritte von einem Blinden gehört, und dieser denkt "an einen Mann mit Behinderung", vielleicht mit Klumpfuß. Ja klar, wer mal einen Film gesehen hat, der älter als 10 Jahre ist, weiß auch so, dass da im Originaltext "Krüppel" hätte stehen müssen, und dass genau daraus bereits schon ein Teil der Atmo entsteht. Und siehe da, im Originaltext steht natürlich "cripple". Und hätte auch im Deutschen da stehen sollen. Denn "ein Mann mit Behinderung" dient jetzt nicht nur nicht dem Spannungsaufbau, im Anbetracht der weiteren Geistergeschichte ist es sogar fast ironisch, dass dieser Effekt dann mit dem "politisch korrekten" Begriff erzielt werden müsste :::Pöö::: Aber dafür muss man schon ein wenig über die Literatur nachdenken.

Fragwürdige Übersetzungsentscheidungen: Gleich in den ersten Sätzen, "wie aus wütenden Wolken prasselte der Regen herab". Klingt ein bisschen doof, weil Regen halt immer aus Wolken herabprasselt. Im Original: "Rain beat down as if from an angry heaven".

Später hört man "Gedudel" aus dem Radio (A transistor radio shrilled sweetly). Und noch so ein paar Beispiele mehr.

Am besten war: "Endlich hat er mich aufgespürt!" Von einem Mann, der Angst davor hat! "Original: He's tracked me down at last!" Junge, Junge, der tat weh :::chr:::

Tut mir leid, die Arbeit von Anja Herre hat mich sprachtechnisch bis jetzt in beiden Büchern nicht abgeholt.

Die Geschichte an sich: Sie ist ganz spannend. Aber sie hat nichts, was mir länger im Gedächtnis bleiben wird. Unterhaltsam aber nicht essentiell, würde ich bisher sagen.

https://elizabetharthur.substack.com/p/ ... isible-2a7
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Jamie Allison
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Re: Robert Arthur - Die Kurzgeschichtenbände

Beitrag von Jamie Allison »

Kommt es sehr fies rüber (wenn ja, sei mir verziehen, momentan hab ich's irgendwie damit ...), wenn ich sage, das klingt mir schwer nach der Einschätzung einer Übersetzung, die dazu einlädt, das Original zu lesen? ;-)
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Re: Robert Arthur - Die Kurzgeschichtenbände

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: So 20. Okt 2024, 21:30 Kommt es sehr fies rüber (wenn ja, sei mir verziehen, momentan hab ich's irgendwie damit ...), wenn ich sage, das klingt mir schwer nach der Einschätzung einer Übersetzung, die dazu einlädt, das Original zu lesen? ;-)
Großartig :-D :::DDD:::

Aber genau das habe ich auch gedacht. Vielleicht hole ich mir die Geschichten in einem anderen Format, wenn sie sich auftreiben lassen. Erstmal gucken, wie die anderen Geschichten sind.

Also, um fair zu bleiben: Für Otto Normalo ist das Vorwort wahrscheinlich okay und die Übersetzung lesbar. Aber ich gucke da halt genauer drauf.

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