Dicke Kinder in Jugendbüchern

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Perry Clifton
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Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Perry Clifton »

Fies, faul, fett: Dicke Kinder kommen in Jugendbüchern schlecht weg

https://www.nzz.ch/panorama/fies-faul-f ... ld.1776881

In dem Artikel werden auch Justus Jonas (DDF) und Klößchen (TKKG) erwähnt.

Was so nicht drinsteht, aber was sich zumindest mir als Schluss aufdrängt:

Justus Jonas wurde bei DDF von den Autoren in den Crimebusters und später auch besonders bei den deutschen Autoren, zum Fatshaming-Ziel und zur Erfüllungsfigur für all die negativen Klischees, die hier aufgelistet werden.

Bei Robert Arthur wurde er keineswegs so dargestellt, sondern war eher der lebende Gegenbeweis dieser Klischees. (Und das in den 60ern!). Natürlich hat ein Skinny Norris, als der Böse, darauf herumgeritten. Genau dadurch wurde es eben besonders deutlich :)

Heute wird Justus oft nur noch als dumme Witzfigur dargestellt.
grifter
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von grifter »

Ich finde nicht das Justus als dumme Witzfigur dargestellt wird. Ein cleverer Typ der mehr mit dem Kopf Lösungen für Fälle sucht.

Es ging teilweise etwas unter die Gürtellinie, aber Skinny war kein Sympathieträger, dass der was blödes Raushaut ist bei "negativen" Charakteren zu vertreten.
Justus hatte in diversesn Folgen gesagt (Sponaten fallen mir ein: Giftiger Gockel, Gefährliche Fässer) das er abnehmen möchte und er gerade Diät macht: Wie die Wassermelonendiät. Manchmal macht er auch Ernährungsumstellungen.
Bei den Drei ??? finde ich das nicht so schlimm und das Thema steht nicht im Mittelpunkt.

Bei TKKG ist mir das negativer aufgefallen, da er als Nougatkugel "beleidigt" wurde oder in anderen Folgen als Fettwanst.
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Stielke »

Sehe ich genauso. Bei den Drei Fragezeichen fällt das eigentlich nicht so sehr ins Gewicht. Bei TKKG schon eher, aber da werden die älteren Folgen ja sowieso in alle Richtu
Aber gut, so viel Ferienbande wie ich die letzten Tage gehört habe, da ist man eh abgehärtet.ngen zerrissen. Wenn man bedenkt, was manche YouTuber sich so herausnehmen.
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Perry Clifton
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Perry Clifton »

grifter hat geschrieben: 04.03.2024, 13:02 Ich finde nicht das Justus als dumme Witzfigur dargestellt wird. Ein cleverer Typ der mehr mit dem Kopf Lösungen für Fälle sucht.
So sehe ich ihn ja auch.

Aber bei manchen Folgen haben ich schon das Gefühl, dass er etwas doof dargestellt wird. Rohrbecks Sprecherleistung macht es da auch nicht gerade besser...
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Stielke »

Wobei Lesley Dimple und Jelena jetzt was anderes über Justus sagen würden. Ihn als doof bezeichnen wäre was hart, aber die Aussagen der beiden wären bestimmt auch spannend zu hören .. :)
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Perry Clifton
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Perry Clifton »

Jelenas Meinung zählt erstmal GAR nicht, soweit sind wir :-D

Lesley? Hmmmm... spannend ;-)
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Jamie Allison
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Jamie Allison »

Hmm, in 87 und 96 war Lesley ja zumindest nicht offen feindselig. Vielleicht sieht sie ihn da auch generell relativ neutral. In der 201 könnte das auch wieder anders aussehen ...

Allie nennt ihn in der 25 am Anfang "Dicker", aber das würde ich noch eher als Schockreaktion aufgrund der Kollision werten, nicht als Angriff aufgrund seiner Figur.

Kelly tadelt ihn in der 56, weil er Erdnussbutter futtert, aber "Ich denke, du wolltest abnehmen" sehe ich jetzt nicht allzu kritisch. :-) In derselben Folge scheint Lys ja kein großes Thema damit zu haben.

Liz: Keine Ahnung, kennt man die? :-D

Und Jelena ... keine Ahnung, kann die nicht mal spontan irgendwo gegefahren? :-D
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Stielke
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Stielke »

Ja genau, die 201 (Höhenangst). Da bekommt Just ganz schön Feuer von Lesley. Die Dialoge zwischen den beiden fand ich echt amüsant. (Allerdings nicht wegen seiner Figur ..) Und insgesamt in allen Folgen zusammen deutlich weniger als Willy ... Also nach wie vor: Ich find es harmlos. Bis auf Skinny (der hat da ein paar Ausrutscher in der Richtung). Aber vermutlich hat den Beitrag auch jemand geschrieben, der nicht wirklich viel von den ??? kennt. Das ist bei YouTube auch oft der Fall. Oder die YouTuber wollen auf Teufel komm raus ein Video zusammen schneiden, was man da bei TKKG hört, ist zur Hälfte völliger Mist (meine Meinung
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Jamie Allison
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Jamie Allison »

Ja, da gab es in der Vergangenheit schon genug Artikel, Blogs, Youtube-Filme, Podcasts etc., bei deren Darstellung von "problematischen" Szenen jeder kundige Fan nur den Kopf schütteln kann. Naja, um Klicks zu generieren, muss es halt ein wenig reißerischer werden, Kontext spielt da keine so grolle Rolle. :-) (Ich sage nicht, dass alles, was darüber gemacht wird, schlecht sei; ich meine nur, es existiert da eine gewisse Clickbait-Kultur, und das beileibe nicht erst seit gestern.)
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Perry Clifton
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Perry Clifton »

Ich mach dazu jetzt keinen extra Thread auf... aber sind große, dünne Kinder mit Brille in Jugendbüchern immer Streber und Nerds? :-D
Nebelphantom
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Nebelphantom »

Ich finde, dass Justus' Figur in den neueren Folgen keine so große Rolle mehr spielt. Früher wurde er damit oft geärgert, das stimmt, gerade von seinen Freunden eigentlich fies, aber oft sind fiese Kommentare unter Jungs ja ein Zeichen von Vertrautheit und Verbundenheit, s. mein Kommentar zu den KI-Covern ;-)

Richtig dumm fand ich es nur in den Crimebusterfolgen, wo Justus - wohl Vorgabe vom Verlag - jede Folge eine andere dämliche Diät machen musste.

Ansonsten finde ich die Darstellung seines Übergewichts in den alten Folgen einfach realistisch - er ist etwas pummelig, und um das bzw. die dummen Kommentare zu kompensieren, ist er besonders belesen - irgendwie traurig, aber ja leider auch nicht abwegig.
Unsympathisch wirkt er m.E. nicht, und wenn dann wegen seiner herrischen Art und nicht wegen seiner Figur.

Ansonsten stimmt es, dass dicke Kinder/Menschen oft negativ dargestellt werden, aber ebenso oft die ganz dünnen. Oder auch die superhübschen, weil das dann gemeine Zicken sind ... insgesamt finde ich es positiv, dass sich da das gesellschaftliche Bild gewandelt hat und heute in Geschichten oft selbstverständlicher ein (realistisches!) diverses Bild der Gesellschaft gezeichnet wird und xy-Shaming weniger akzeptiert ist.

Ich bin aber auch kein Fan davon, überall "die Diversity Quote mit der Brechstange durchzusetzen", das wirkt oft aufgesetzt und gezwungen. Generell sollte ein vielfältiges Team von Protagonisten m.E. am liebsten ganz selbstverständlich und unaufgeregt umgesetzt werden - kann man dem Publikum auch normalerweise problemlos zumuten. Ich erinnere mich an Artikel, die ich über "Us" (den Horrorfilm) und "Silent Hill" (den ersten Film) gelesen habe - in ersterem kamen Zweifel an der Vermarktbarkeit auf, weil nur schwarze Protagonisten mitspielen (??) und beim zweiten wurden mit Sean Beans Rolle gar nachträglich Szenen eingefügt, weil die Produzenten der Meinung sei, da "fehle ein Mann" :::OOo:::
Ist mir beides nicht mal aufgefallen beim Gucken.

Dass man nachträglich die Bücher "zensiert", nun ja ... Begriffe wie "Neger" oder "Zigeuner" waren vor 50 Jahrenzwar oft etwas abwertend, aber m.E. nicht so krass beleidigend wie heute gemeint und ich kann verstehen, dass man das überarbeitet - gerade weil es in dem Buch (z.B. bei Astrid Lindgren) eben damals nicht so als Beleidigung gemeint war wie heute. Gerade bei Astrid Lindgren - s. der im Originalpost verlinkte Artikel - kann ich aber nun wirklich nicht nachvollziehen, dass man ihr Rassismus unterstellt, wo doch in vielen ihrer Geschichten die humanitäre Grundhaltung so präsent ist. Ein Beispiel: Im Buch "Kati in Amerika" von 1950. Hier wird fleißig der Begriff "Neger" verwendet, auch von der Hauptfigur. Allerdings verwendet die Figur das als neutralen Begriff, wie man heute wohl "Farbiger" sagen würde, und wendet sich aktiv gegen die als schockierend und menschenverachtend beschriebene Rassentrennung. Astrid Lindgren diesbezüglich Rassismus vorzuwerfen, ist also ziemlich dämlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass sie mit dieser offenen und humanitären Haltung vielen weißen Zeitgenossen in den Fünfzigern weit voraus gewesen sein dürfte.
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Re: Dicke Kinder in Jugendbüchern

Beitrag von Mr. Murphy »

Perry Clifton hat gefragt, ob große, dünne Kinder mit Brille in Jugendbüchern immer Streber und Nerds sind. Ich hab den Eindruck, dass es früher häufig so war. Beispielsweise in etlichen amerikanischen Filmen und deutschen Kinderbüchern (-Hsp.) der 80'er und 90'er Jahre. In letzter Zeit ist es scheinbar weniger geworden. Zusammengewürfelte Beispiele: In Stranger Things und American Pie gibt es das nicht mehr.
Ich habe vorhin einen alten Bekannten gesehen! Der Potter geht jetzt barfuß und im weißen Gewand ein neues Smartphone kaufen!

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