"Pistenteufel" habe ich als Kind/Jugendlicher einige Male gehört, seitdem aber lange gar nicht mehr, bis zum Januar 2022 - und damit feierte sie bei mir ihre Kopfhörer-Premiere.

Durch diesen Umstand kommt einiges zutage, was mir früher eher entgangen ist - nicht nur Olli Rohrbecks berlinerische Aussprache von "angenehm" bei der ersten Begegnung mit Nicola Schaller, sondern auch und gerade, dass bei der Abmischung hier aber ziemlich gepennt wurde. Bei der einen oder anderen Musikeinspielung kann man regelrecht spüren, wie sich die Trommelfelle tiefer ins Innere des Kopfes verkriechen wollen; doch passt man die Abspiellautstärke entsprechend an, entgeht einem die Hälfte des Gesprochenen ...
Inhaltlich haben wir auch nicht gerade den besten und spannendsten drei-???-Fall seit dem "tanzenden Teufel" vorliegen - dennoch sorgt er für Atmosphäre, winterliche Stimmung und vor allem pures Comedygold.

Alter, Justus' Nachfrage, ob Karen einen Freund hat, mit Bobs "Oh mein Gott" am Ende ... "Da, Bobbele!" - "Danke, mein Peterchen!" (da ging also der Klamauk zwischen den Sprechern los) ... "Mannomann, MacMannoman wird Augen machen!" ... und natürlich das Streitgespräch am Ende, bei dem keinen mehr juckt, dass Karen gerade abfährt - es muss jetzt unbedingt erörtert werden, wem das Malheur mit dem offenen Fenster passiert ist ...

Ist aber natürlich auch mal eine Abwechslung zum klassischen Abschlusslacher, wobei ich gerade hier lachen musste.
Da ich mir gelegentlich auch in deutschen DDF-Folgen vorstelle, wie die Dialoge wohl im Englischen klingen würden, hab ich bei Toni immer die Vorstellung eines sehr jungen Schwarzenegger ... (Dass es überhaupt einen "Quotenwiener" gibt, muss damals so einige zur Vermutung gebracht haben, BJHW schreibe als "Ben Nevis" weiter

) Da könnte man auch wieder erörtern, wie gut das zur Figur passt. Ich glaube aber, wären sämtliche Nebenfiguren in der Folge Amerikaner, hätte das einerseits auch für ein gewisses Colorado-Feeling gesorgt (der Staat ist für seine Skigebiete weltbekannt), andererseits der Folge wohl das herausstechendste Element genommen. Wobei ich da nicht mal kleinlich sein möchte; strenggenommen hatten bereits die US-Klassiker mit Hans und Konrad einen klaren Deutschland-Bezug, und auch der war nicht immer gelungen (Schwarzwald in Bayern ...).
Fazit: Die Folge hat klar ihre handwerklichen Mängel, wie die erwähnte Abmischung und allgemein so manches Musikstück. Doch sie ist als Winterfolge sehr gut hörbar und kann durchaus Spaß machen. Man merkt ihr dennoch anhand verschiedener Stellen an, dass sie noch einen Nachhall der Crimebusters- und BJHW-Ära darstellt. Als Sportfolge erreicht sie nicht die Qualität von "Gekaufte Spieler", kann aber im Rahmen dessen immer noch als annehmbar betrachtet werden.
"Pistenteufel" in drei Worten: "Rein kriminologische Frage". Alternativ: "Nevis macht Henkel-Waidhofer-Sachen".

Und der ultimative Joker: "Tausende standen an den Hängen und Pisten!"
