Charakterentwicklung
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- Justus Jonas
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Charakterentwicklung
1) Wie können die drei charakterlich beschrieben werden und welche Charaktere haben eine (größere) Entwicklung aufgrund welcher Meilensteine/Ereignisse durchgemacht?
2) Inwieweit fehlen euch noch Charakterzüge bzw sollte mehr/weniger in Buch/Hörspiel auf solche eingegangen werden? Stellt es einen Mehrwert für die Handlung dar oder steht für euch eher die Geschichte einer Folge an sich und deren Auswirkung im Fokus?
2) Inwieweit fehlen euch noch Charakterzüge bzw sollte mehr/weniger in Buch/Hörspiel auf solche eingegangen werden? Stellt es einen Mehrwert für die Handlung dar oder steht für euch eher die Geschichte einer Folge an sich und deren Auswirkung im Fokus?
Zuletzt geändert von Öhrchen am Fr 20. Sep 2024, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Charakterentwicklung
Charakterentwicklung halte ich für völlig übertrieben. ??? sind ja klassische "Monster of the week" Abenteuer. Also, du willst im Grunde, dass die exakt gleichen drei Typen in jedem Hörspiel einfach auf ein anderes Phänomen treffen. Nur gemessen an den Ur-Klassikern (Hörspielen) reicht dafür völlig:
- Justus: schlau, belesen, etwas altklug, mutig, etwas pummelig, war mal in einer TV Serie
- Peter: sportlich, aber eher ängstlich, naiv und abergläubisch
- Bob: ausgeglichen, geht gerne in die Bücherei
Mehr brauche ich nicht. Viel mehr will ich auch gar nicht über sie wissen. Die drei sollen sich über den Fall unterhalten, Spuren nachgehen, sich nachts auf die Lauer legen, Verdächtige vernehmen, von Erwachsenen unterschätzt werden, und maximal 1-2 pro Folge soll ein kurzer Hinweis auf ihre jeweiligen Eigenarten kommen.
- Justus: schlau, belesen, etwas altklug, mutig, etwas pummelig, war mal in einer TV Serie
- Peter: sportlich, aber eher ängstlich, naiv und abergläubisch
- Bob: ausgeglichen, geht gerne in die Bücherei
Mehr brauche ich nicht. Viel mehr will ich auch gar nicht über sie wissen. Die drei sollen sich über den Fall unterhalten, Spuren nachgehen, sich nachts auf die Lauer legen, Verdächtige vernehmen, von Erwachsenen unterschätzt werden, und maximal 1-2 pro Folge soll ein kurzer Hinweis auf ihre jeweiligen Eigenarten kommen.
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Re: Charakterentwicklung
Super Thema
Aber das ausführlich zu behandeln... da geht mein freier Tag dahin
Es ist auch ein Thema, über das ich schon sehr oft und sehr viel geschrieben habe. Erstmal so kurz wie möglich, um nicht gleich wieder alles zuzutexten
Das Ganze zerfällt imho primär in die Frage der Erzählform: Lineare Erzählung oder zyklische Erzählung bzw. horizontale und vertikale Dramaturgie:
https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.ph ... ahlen-8946
Das ist natürlich keine Entweder-Oder-Frage sondern eher ein Verhältnis, aber insgesamt herrschte früher eindeutig der zyklische/vertikale Erzählstil vor; es gab immer einen "Fall der Woche" und dann ging beim nächsten mal alles von 0 wieder los. Von lineraren Elementen (z.B. Rolls Royce, Ferien, Allie) mal abgesehen. Heutzutage wiederum ist das lineare so ausgeprägt, dass es schon fast keine Einzelgeschichte mehr gibt, sondern jede Folge NUR noch ein Puzzlestück des Ganzen ist (Streaming-Serien).
Entsprechend unterschiedlich werden die Charaktere dann auch behandelt: In der alten Form gab es oft eher statische Charaktere, die nur innerhalb einer Folge eine Entwicklung durchmachten; in der neuen Form hat man am Ende jeder Folge fast jeweils einen ganz neuen Charakter, aufgrund der Entwicklung.
Beides ist interessant und beides hat Vor- und Nachteile. Beides kann gut funktionieren.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bei Kinderserien aber sehr das "Fall-der-Woche"-Modell bevorzuge und somit die Figuren immer wiedererkennbar bleiben sollten, für meinen Geschmack. Also, Charakterentwicklung ja, aber subtil und schrittweise, nicht mit dem großen Pinsel über die Leinwand
Unter anderem deswegen wird aber die neue Serie von Elizabeth Arthur interessant werden, weil sie ja das lineare Modell verwenden wird.
Um auf Justus, Bob und Peter (unsere alten) zurückzukommen: Ich persönlich würde sie gerne im Grunde so lassen wie sie sind und größere Charakterentwicklungen lieber auf Nebenfiguren auslagern. Also solche, die nur ein, zweimal vorkommen. Für JPB reichen mir die Basis-Charaktere der ursprünglichen Geschichten, die dann immer neue Sachen erleben. In anderen DIskussionen habe ich dann natürlich oft etwas von "holzschnittartig", "stereotyp" und "klischeehaft" gehört, aber das ignoriert imho das erfolgreiche Erzählmodell dahinter. Wenn man allerdings das lineare bevorzugt, kann man das natürlich machen. Die gemeine Variante von mir im gegenzug wäre dann, das lineare Erzählen als das "Verbrennen" von Charakteren zu beschreiben, so wie es meistens gemacht wird. Aber beides ist eher eine negative Pauschalisierung des jeweils anderen. Am Ende sollte doch jeder einfach das loben, was ihm/ihr gefällt
Wie würd ich also die prototypischen DDF-Figuren charakterlich beschreiben, so wie sie für mich "im Zyklus" funktionieren?
Justus ist extrem klug und als "der Held" der Serie angelegt, der den Fall letztlich lösen kann (im Wettstreit mit den jeweils "Bösen" und daher die Figur, auf deren Seite man als Leser steht). Um ihn nicht zu perfekt zu machen, ist er außerdem übergewichtig und manchmal etwas zu herablassend; dafür wird er aber von seinen Kollegen (als Freunde nicht als Feinde!) geärgert und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, was er auch braucht. Eine weitere Schwäche: die Damenwelt läuft ihm alles andere als hinterher
Andersherum hat er eine traurige Backstory, mit den toten Eltern und dem Leben bei Onkel und Tante, aber wieder verbunden mit einer Filmstar-Vergangenheit, die wiederum Ruhm und Spott in sich vereint. (Der gestohlene Preis als Buch, DIE Justus-Charakter-Folge, imho!). Also ich finde ihn für diesen "Holzschnitt" schon erstaunlich komplex und mir reicht das vollkommen, weil ich weiterhin möchte, dass Justus knifflige Fälle erfolgreich löst und Geheimnisse aufdeckt.
Bob zieht keine Aufmerksamtkeit auf sich, ist ein stiller, ruhiger Bibliothekartyp (Insider wissen, warum ich jetzt lachen muss
), arbeitet gewissenhaft und gründlich, hilft seinen Freunden und trägt zur Lösung bei, ist aber niemals in irgendetwas extrem. Er ist sehr "auf dem Boden geblieben". Den "Womanizer-Bob" halte ich für eine Schöpfung aus den Crimebuster-Vorlagen kombiniert mit Andreas Fröhlichs Performance. Für mich ist er der kleine Junge, der ein bisschen Probleme beim Lesen hat, aber sehr klug ist und mutig mitmacht, wenn es drauf ankommt.
Peter ist der sportliche Ami-Typus, bestimmt bei vielen beliebt und oft unterwegs, aber kein geistiger Überflieger. Und damit meine ich nicht DUMM, wie heute so oft dargestellt, sondern einfach komplett "reell" orientiert. Daher fürchtet er sich vor übernatürlichen Sachen, weil er sie überhaupt nicht einordnen kann (weshalb er mit Justus wohl gut zurecht kommt, der das wiederum kann). Andersherum hat Peter vor greifbaren Gefahren (freilaufende Löwen zum Beispiel, oder der Wasserfall in der Erbschaft) überhaupt keine Angst, sondern ist im Gegenteil mutig und besonnen und haut die anderen quasi heraus. Eine äußerst interessante Mischung aus mutig und ängstlich, die ihn wohl auch bei vielen Fans so beliebt macht. Bei mir ebenso. "Der Schisser" Shaw? Wer denkt sich sowas aus...
Das wären so die Grundkerne der Figuren, wie ich sie gerne weiterhin hätte und die nicht verändert werden sollten, imho. Das kann bei anderen Serien/Figuren natürlich auch mal was ganz anderes sein.
Na klasse, Perry, mal wieder in aller Kürze hingekriegt, bravo


Aber das ausführlich zu behandeln... da geht mein freier Tag dahin


Es ist auch ein Thema, über das ich schon sehr oft und sehr viel geschrieben habe. Erstmal so kurz wie möglich, um nicht gleich wieder alles zuzutexten

Das Ganze zerfällt imho primär in die Frage der Erzählform: Lineare Erzählung oder zyklische Erzählung bzw. horizontale und vertikale Dramaturgie:
https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.ph ... ahlen-8946
Das ist natürlich keine Entweder-Oder-Frage sondern eher ein Verhältnis, aber insgesamt herrschte früher eindeutig der zyklische/vertikale Erzählstil vor; es gab immer einen "Fall der Woche" und dann ging beim nächsten mal alles von 0 wieder los. Von lineraren Elementen (z.B. Rolls Royce, Ferien, Allie) mal abgesehen. Heutzutage wiederum ist das lineare so ausgeprägt, dass es schon fast keine Einzelgeschichte mehr gibt, sondern jede Folge NUR noch ein Puzzlestück des Ganzen ist (Streaming-Serien).
Entsprechend unterschiedlich werden die Charaktere dann auch behandelt: In der alten Form gab es oft eher statische Charaktere, die nur innerhalb einer Folge eine Entwicklung durchmachten; in der neuen Form hat man am Ende jeder Folge fast jeweils einen ganz neuen Charakter, aufgrund der Entwicklung.
Beides ist interessant und beides hat Vor- und Nachteile. Beides kann gut funktionieren.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bei Kinderserien aber sehr das "Fall-der-Woche"-Modell bevorzuge und somit die Figuren immer wiedererkennbar bleiben sollten, für meinen Geschmack. Also, Charakterentwicklung ja, aber subtil und schrittweise, nicht mit dem großen Pinsel über die Leinwand

Unter anderem deswegen wird aber die neue Serie von Elizabeth Arthur interessant werden, weil sie ja das lineare Modell verwenden wird.
Um auf Justus, Bob und Peter (unsere alten) zurückzukommen: Ich persönlich würde sie gerne im Grunde so lassen wie sie sind und größere Charakterentwicklungen lieber auf Nebenfiguren auslagern. Also solche, die nur ein, zweimal vorkommen. Für JPB reichen mir die Basis-Charaktere der ursprünglichen Geschichten, die dann immer neue Sachen erleben. In anderen DIskussionen habe ich dann natürlich oft etwas von "holzschnittartig", "stereotyp" und "klischeehaft" gehört, aber das ignoriert imho das erfolgreiche Erzählmodell dahinter. Wenn man allerdings das lineare bevorzugt, kann man das natürlich machen. Die gemeine Variante von mir im gegenzug wäre dann, das lineare Erzählen als das "Verbrennen" von Charakteren zu beschreiben, so wie es meistens gemacht wird. Aber beides ist eher eine negative Pauschalisierung des jeweils anderen. Am Ende sollte doch jeder einfach das loben, was ihm/ihr gefällt

Wie würd ich also die prototypischen DDF-Figuren charakterlich beschreiben, so wie sie für mich "im Zyklus" funktionieren?
Justus ist extrem klug und als "der Held" der Serie angelegt, der den Fall letztlich lösen kann (im Wettstreit mit den jeweils "Bösen" und daher die Figur, auf deren Seite man als Leser steht). Um ihn nicht zu perfekt zu machen, ist er außerdem übergewichtig und manchmal etwas zu herablassend; dafür wird er aber von seinen Kollegen (als Freunde nicht als Feinde!) geärgert und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, was er auch braucht. Eine weitere Schwäche: die Damenwelt läuft ihm alles andere als hinterher

Andersherum hat er eine traurige Backstory, mit den toten Eltern und dem Leben bei Onkel und Tante, aber wieder verbunden mit einer Filmstar-Vergangenheit, die wiederum Ruhm und Spott in sich vereint. (Der gestohlene Preis als Buch, DIE Justus-Charakter-Folge, imho!). Also ich finde ihn für diesen "Holzschnitt" schon erstaunlich komplex und mir reicht das vollkommen, weil ich weiterhin möchte, dass Justus knifflige Fälle erfolgreich löst und Geheimnisse aufdeckt.
Bob zieht keine Aufmerksamtkeit auf sich, ist ein stiller, ruhiger Bibliothekartyp (Insider wissen, warum ich jetzt lachen muss

Peter ist der sportliche Ami-Typus, bestimmt bei vielen beliebt und oft unterwegs, aber kein geistiger Überflieger. Und damit meine ich nicht DUMM, wie heute so oft dargestellt, sondern einfach komplett "reell" orientiert. Daher fürchtet er sich vor übernatürlichen Sachen, weil er sie überhaupt nicht einordnen kann (weshalb er mit Justus wohl gut zurecht kommt, der das wiederum kann). Andersherum hat Peter vor greifbaren Gefahren (freilaufende Löwen zum Beispiel, oder der Wasserfall in der Erbschaft) überhaupt keine Angst, sondern ist im Gegenteil mutig und besonnen und haut die anderen quasi heraus. Eine äußerst interessante Mischung aus mutig und ängstlich, die ihn wohl auch bei vielen Fans so beliebt macht. Bei mir ebenso. "Der Schisser" Shaw? Wer denkt sich sowas aus...
Das wären so die Grundkerne der Figuren, wie ich sie gerne weiterhin hätte und die nicht verändert werden sollten, imho. Das kann bei anderen Serien/Figuren natürlich auch mal was ganz anderes sein.
Na klasse, Perry, mal wieder in aller Kürze hingekriegt, bravo



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Re: Charakterentwicklung
Perry, keine Sorge, du darfst alles rauslassen! Es gibt keine Strafzahlung pro Wort.
Ja interessant, dass der gestohlene Preis deine Justus-Charakter-Folge ist. Für mich ist es unangefochten das leere Grab. Aber ich höre den Preis nochmal. Für Peter natürlich die Clarissa-Folgen....wo wir das ganze jetzt schon anstoßen-welche ist die Peter-pur-Folge....

Ja interessant, dass der gestohlene Preis deine Justus-Charakter-Folge ist. Für mich ist es unangefochten das leere Grab. Aber ich höre den Preis nochmal. Für Peter natürlich die Clarissa-Folgen....wo wir das ganze jetzt schon anstoßen-welche ist die Peter-pur-Folge....

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Re: Charakterentwicklung
Öhrchen hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 15:28 Perry, keine Sorge, du darfst alles rauslassen! Es gibt keine Strafzahlung pro Wort.![]()

*tigert nervös auf und ab*

Das ist so eine Sache, die besten Szenen kommen im Hörspiel so nicht vor!

Gute Frage. Mir sind immer vor allem die Katze und die Erbschaft aufgrund der besagten Szenen präsent. Auch der Alleingang am Anfang vom verschwundenen Filmstar gefällt mirÖhrchen hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 15:28wo wir das ganze jetzt schon anstoßen-welche ist die Peter-pur-Folge....![]()

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Re: Charakterentwicklung
... als ich mir für heute das Romaneschreiben als Tagesziel gesetzt habe, meinte ich eigentlich was anderes. Aber grundsätzlich sollte Grundsätzliches grundsätzlich genannt werden. Und das Grundsätzliche zu nennen, überlasse ich heute mal dem Hitchmaster. 
Ein kurzer Absatz, der schon das Wesentliche nennt.
Andere Details werden dann eben im Fließtext genannt, nicht selten beiläufig erwähnt, doch auch wie schon angesprochen, durchaus auch etwas raumfüllender, wie Justus' Rolle als Baby Fatso und den Tod seiner Eltern im "gestohlenen Preis".
Viele vermissen Vielschichtigkeit, wohlwollend ignorierend, dass diese bereits besteht, siehe am Beispiel Justus. Sein "Besserwissertum" mag den einen oder anderen nerven, doch es ist eben nicht alles, was ihn ausmacht, und gewisse Facetten sind eben in seiner Figur angelegt. Ähnlich ist Peter mitnichten der "Schisser Shaw". Ja, er macht sich gern halb in die Buxe, wenn es um Gespenster oder anderweitig Übernatürliches geht, doch realen Gefahren wie freilaufenden Löwen stellt er sich, als sei es für ihn "daily business". Bob ist der besonnene Bücherwurm und akribische Arbeiter, sowie Vermittler zwischen (Achtung, leicht überspitzte Darstellung
) "Sollen mich die Gauner doch abknallen, Hauptsache ich kann meinen Monolog vorher zuende halten"-Justus und "Um diese Zeit noch auf Friedhöfen rumrennen? Nee, du, ich steig aus und geh lieber verschwundene Katzen suchen!"-Peter.
Und da leuchtet mir halt nicht ganz ein, was daran für so viele Leute (selbst einige Autoren) daran "holzschnittartig" sein soll. Klar, die tiefenpsychologische Analyse blieb in den Classics und selbst den Crimebusters aus. Aber es ist jetzt nicht gerade so, als hätte man damals krampfhaft versucht mit den Teletubbies 150 Buchseiten zu füllen.
Zyklisch vs. linear: Ja, die Classics warfen weitestgehend zyklisch, mit wenigen Ausnahmen, welche aber das Verständnis der Geschichte nicht beeinträchtigt haben. Anders gesagt, man versteht den "Super-Papagei", ohne das "Gespensterschloss" zu kennen; man kann im Rolls-Royce fahren und unterschiedliche Angaben erhalten, von welchem Laster der gefallen ist (wir hatten das Thema kürzlich); für die "Silbermine" sind Details darüber, woher sie Allie kennen, jetzt auch nicht so ausschlaggebend, dass man nichts mehr kapiert, ohne vorher die "singende Schlange" studiert zu haben. An und für sich sind die Fälle also ganz klar im "mystery of the month"-Stil. Das inmitten der Reihe grundlegend zu ändern, halte ich für schwierig, vor allem, wenn man es dann naturgemäß nicht konsequent durchziehen kann. Wirkliche Linearität, quasi wie bei einer Seifenoper (das meine ich ausdrücklich nicht negativ) funktioniert, wenn es von Anfang an Teil des Serienkonzeptes ist, aber es wird schwierig, ein grundlegendes Konzept in ein bestehendes, völlig anderes hineinzufrimeln. Wiederum kann das bei Ablegern klappen, wie bei den originalen Crimebusters oder vielleicht auch mit der neuen Serie von EAA, da kann man mal experimentieren, auch mit Charakterentwicklungen. Aber JEDE Serie hat ein Rahmenkonzept und simple Regeln bezüglich der Charaktereigenschaften, sonst könnte sie als solche allein schon gar nicht mehr funktionieren.
... und es wurde doch wieder so ein Aufsatz, ja moin.

(Aus dem "Super-Papagei". Exemplarisch; so oder so ähnlich wird es in den meisten Vorworten formuliert.)[...]
Die drei ??? heißen Bob Andrews, Peter Shaw und Justus Jonas und wohnen alle in einem Städtchen namens Rocky Beach am Ufer des Pazifiks, nicht weit von Hollywood entfernt. Bob ist schlank und blond, eher vom Schlag des Wissenschaftlers, doch nicht ohne einen Schuß Abenteuerlust. Peter ist groß und muskulös, hat braunes Haar und neigt zur Nervosität, noch ehe überhaupt etwas passiert ist; wird es aber ernst, dann steht er wie ein Fels im Meer. Justus Jonas ist stämmig und gedrungen und sein rundes Gesicht kann einen recht unbedarften Eindruck machen. Dahinter steckt jedoch ein scharfer und unbestechlicher Geist!
[...]
Ein kurzer Absatz, der schon das Wesentliche nennt.

Viele vermissen Vielschichtigkeit, wohlwollend ignorierend, dass diese bereits besteht, siehe am Beispiel Justus. Sein "Besserwissertum" mag den einen oder anderen nerven, doch es ist eben nicht alles, was ihn ausmacht, und gewisse Facetten sind eben in seiner Figur angelegt. Ähnlich ist Peter mitnichten der "Schisser Shaw". Ja, er macht sich gern halb in die Buxe, wenn es um Gespenster oder anderweitig Übernatürliches geht, doch realen Gefahren wie freilaufenden Löwen stellt er sich, als sei es für ihn "daily business". Bob ist der besonnene Bücherwurm und akribische Arbeiter, sowie Vermittler zwischen (Achtung, leicht überspitzte Darstellung

Und da leuchtet mir halt nicht ganz ein, was daran für so viele Leute (selbst einige Autoren) daran "holzschnittartig" sein soll. Klar, die tiefenpsychologische Analyse blieb in den Classics und selbst den Crimebusters aus. Aber es ist jetzt nicht gerade so, als hätte man damals krampfhaft versucht mit den Teletubbies 150 Buchseiten zu füllen.

Zyklisch vs. linear: Ja, die Classics warfen weitestgehend zyklisch, mit wenigen Ausnahmen, welche aber das Verständnis der Geschichte nicht beeinträchtigt haben. Anders gesagt, man versteht den "Super-Papagei", ohne das "Gespensterschloss" zu kennen; man kann im Rolls-Royce fahren und unterschiedliche Angaben erhalten, von welchem Laster der gefallen ist (wir hatten das Thema kürzlich); für die "Silbermine" sind Details darüber, woher sie Allie kennen, jetzt auch nicht so ausschlaggebend, dass man nichts mehr kapiert, ohne vorher die "singende Schlange" studiert zu haben. An und für sich sind die Fälle also ganz klar im "mystery of the month"-Stil. Das inmitten der Reihe grundlegend zu ändern, halte ich für schwierig, vor allem, wenn man es dann naturgemäß nicht konsequent durchziehen kann. Wirkliche Linearität, quasi wie bei einer Seifenoper (das meine ich ausdrücklich nicht negativ) funktioniert, wenn es von Anfang an Teil des Serienkonzeptes ist, aber es wird schwierig, ein grundlegendes Konzept in ein bestehendes, völlig anderes hineinzufrimeln. Wiederum kann das bei Ablegern klappen, wie bei den originalen Crimebusters oder vielleicht auch mit der neuen Serie von EAA, da kann man mal experimentieren, auch mit Charakterentwicklungen. Aber JEDE Serie hat ein Rahmenkonzept und simple Regeln bezüglich der Charaktereigenschaften, sonst könnte sie als solche allein schon gar nicht mehr funktionieren.
... und es wurde doch wieder so ein Aufsatz, ja moin.

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Re: Charakterentwicklung
Wobei, nachdem die Positionen klargemacht sind: Natürlich wäre es trotzdem interessant zu erfahren, welche lineare Charakterentwicklung man sich für welche Figur wünschen würde, wenn es denn trotzdem so gemacht werden würde (oder wenn die Serie von Anfang an so gewesen wäre... Oder sogar für E. Arthurs neue Serie?)
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Re: Charakterentwicklung
An anderer Stelle habe ich von der Idee geschwärmt die Fälle, vielleicht jeweils Zehn an der Zahl, immer nur in den Sommerferien geschehen zu lassen. Das dann über drei Jahre hinweg. Im ersten und zweiten Jahr ist der Rolls Royse noch ein Thema. Im dritten Sommer dann der eigene Führerschein. Usw. usf. Die charakterliche Entwicklung wäre dann vor allem mit dem Älterwerden verbunden. Damit eine Veränderung der Dialoge und der Umgang miteinander. Durch den größeren zeitlichen Rahmen sind dann auch Entwicklungen Richtung Freundin, Ferienjob, Mobilität usw. besser nachzuvollziehen. Ich bilde mir mittlerweile schon fast ein, dass das so von Arthur selbst so vorgesehen war. Zumindest seine Tochter wird dies nun so machen und die Jungs schrittweise deutlich altern lassen. Bin mal gespannt, wie die charakterliche Entwicklung von ihr umgesetzt wird.
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Re: Charakterentwicklung
Das KÖNNTE durchaus sein; die Ansätze waren da. Aber ob es mehr als Ansätze hätten werden sollen, werden wir wohl nie erfahren...tomson hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 19:01 Ich bilde mir mittlerweile schon fast ein, dass das so von Arthur selbst so vorgesehen war.
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Re: Charakterentwicklung
Du meinst also quasi einen nahtloseren Übergang in Zehnerstaffeln von Classics zu Crimebusters? Man könnte zumindest argumentieren, dass das rein in den Hörspielen eigentlich sogar recht gut gelungen ist. Jedenfalls wirkt die Einführung der Crimebusters-Elemente, aufgrund der vielen Kürzungen und auch dank der sich nur schleichend wandelnden Gegebenheiten wie Musik und Soundeffekten, Alterns der Sprecherstimmen parallel zu den verkörperten Charakteren etc., meiner Meinung nach in den Hörspielen wesentlich fließender.tomson hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 19:01 An anderer Stelle habe ich von der Idee geschwärmt die Fälle, vielleicht jeweils Zehn an der Zahl, immer nur in den Sommerferien geschehen zu lassen. Das dann über drei Jahre hinweg. Im ersten und zweiten Jahr ist der Rolls Royse noch ein Thema. Im dritten Sommer dann der eigene Führerschein. Usw. usf. Die charakterliche Entwicklung wäre dann vor allem mit dem Älterwerden verbunden. Damit eine Veränderung der Dialoge und der Umgang miteinander. Durch den größeren zeitlichen Rahmen sind dann auch Entwicklungen Richtung Freundin, Ferienjob, Mobilität usw. besser nachzuvollziehen.
Ob Arthur dahingehende Pläne hatte, werden wir wohl nie erfahren ... und auch nicht, ob er die Crimebusters in ihrer Form als Prämisse akzeptiert, oder für allmählich heranwachsende drei Detektive nicht vielleicht doch eine alternative Ausgestaltung vorgeschlagen hätte, hätte das noch zu seinen Lebzeiten zur Disposition gestanden ...
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Re: Charakterentwicklung
Im Grunde ist es ja das "lineare Elemente" vs. "lineares Gesamtkonzept", was ich oben schon skizziert hatte.
Der Rolls Royce ist ein durchgängiges Thema und so weiter. Den wirklichen Ansatz sehe ich mehr beim Wiederauftauchen von Hugenay im Wecker. Wobei man sagen muss: wiederkehrende Schurken gab es im zyklischen Storytelling auch bzw. sogar gerade dort. Aber man kann hier durchaus erahnen, dass es noch zu weiteren Begenungen und zu einer gewissen Entwicklung hätte kommen können ("wir werden uns sicher noch häufiger begegnen").
Nur: Ich fand den zweiten Auftritt von Hugenay schwach, ganz ehrlich. Habe aber nur das Hörspiel im Kopf, müsste das Buch nochmal lesen. Auf jeden Fall gefällt mir die Version im Papagei wesetllich besser.
Sicher, man kann da einen Dauerkonflikt erahnen, der aber auf ganz verschiedene Arten hätte ablaufen können. (Auf jeden Fall hätte Arthur daraus kein Meisterdieb/Feuermond gemacht
)
Aber ich fand immer schon, dass Arthur beim Wecker gerade seine schwächste Phase hatte. Was natürlich nicht heißen soll, dass er nicht später hätte ein drittes Hugenay-Buch schreiben können, das wesentlich stärker ausgefallen wäre. Wer weiß?
Andererseits hatte er immer die Tendenz, die "bösen Schelme" davonkommen zu lassen und ich denke, Hugenay wäre nur dazu da gewesen, um Justus einen Gegner zu geben, den er nicht so einfach zu fassen kriegt. Allerdings hätte er ihn bestimmt irgendwann gekriegt, ganz ohne Psychospielchen; eher so wie Holmes und Moriarty, in einem Duell von Intelligenz und Listigkeit. Mit anderen Worten: Ich glaube nicht, dass das Justus hätte verändern müssen, charakterlich gesehen.
Der Rolls Royce ist ein durchgängiges Thema und so weiter. Den wirklichen Ansatz sehe ich mehr beim Wiederauftauchen von Hugenay im Wecker. Wobei man sagen muss: wiederkehrende Schurken gab es im zyklischen Storytelling auch bzw. sogar gerade dort. Aber man kann hier durchaus erahnen, dass es noch zu weiteren Begenungen und zu einer gewissen Entwicklung hätte kommen können ("wir werden uns sicher noch häufiger begegnen").
Nur: Ich fand den zweiten Auftritt von Hugenay schwach, ganz ehrlich. Habe aber nur das Hörspiel im Kopf, müsste das Buch nochmal lesen. Auf jeden Fall gefällt mir die Version im Papagei wesetllich besser.
Sicher, man kann da einen Dauerkonflikt erahnen, der aber auf ganz verschiedene Arten hätte ablaufen können. (Auf jeden Fall hätte Arthur daraus kein Meisterdieb/Feuermond gemacht

Aber ich fand immer schon, dass Arthur beim Wecker gerade seine schwächste Phase hatte. Was natürlich nicht heißen soll, dass er nicht später hätte ein drittes Hugenay-Buch schreiben können, das wesentlich stärker ausgefallen wäre. Wer weiß?
Andererseits hatte er immer die Tendenz, die "bösen Schelme" davonkommen zu lassen und ich denke, Hugenay wäre nur dazu da gewesen, um Justus einen Gegner zu geben, den er nicht so einfach zu fassen kriegt. Allerdings hätte er ihn bestimmt irgendwann gekriegt, ganz ohne Psychospielchen; eher so wie Holmes und Moriarty, in einem Duell von Intelligenz und Listigkeit. Mit anderen Worten: Ich glaube nicht, dass das Justus hätte verändern müssen, charakterlich gesehen.
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Re: Charakterentwicklung
Das streift jetzt natürlich ein wenig die retroaktive Spekulation (im Fachjargon auch "Hätte, hätte, Herrentoilette" genannt
). Was wäre gewesen, wenn Arthur noch zehn oder gar zwanzig Jahre gehabt hätte? Vielleicht war der "seltsame Wecker" wirklich nur ein kleiner Ausreißer nach unten, wie er bei jedem Autoren mal vorkommen kann, und er hätte später eine Hugenay-Trilogie draus gemacht, mit einem wesentlich stärkeren dritten Teil? Gut, vielleicht nicht unbedingt mit einem Finale an den Reichenbachfällen ...
Aber dass er beim Wecker einfach nur spontan auf den Gedanken kam, "Hm, ich brauch 'nen Bösi McEvil ... ach, was soll's, nehmen wir Hugenay", ohne weitergehende Überlegungen anzustellen, wie man die Figur künftig einbauen könnte, kann ich mir schlecht vorstellen.
"Das Erbe des Meisterdiebes" wurde genannt. Nun ja ... mit einem fingierten Tod wäre so ein Finale natürlich auch denkbar gewesen, aber eben etwas anders. Mächtige Gegner, auf Seiten der Polizei wie bei der Konkurrenz in der Bilderdiebeszene? Joa, könnten ein Grund sein. Aber nur, um den moralischen Kompass eines Jugendlichen zu testen? Press X to doubt. Im gleichen Zuge muss natürlich ein anderes Motiv nach Doyle, bei dessen Werken sich Arthur ja gern bedient hat und auch offen dazu stand, erwähnt werden: Ob "A Scandal in Bohemia" jetzt der große Wurf war, wenn es um Holmes' Charakterentwicklung ging, spaltet die Geister bereits hinreichend, doch wie hätte Arthur wohl einen Weg gesucht "seine eigene" Irene Adler einzubauen? Möglicherweise hätte er es auch nicht glücklicher gelöst als Doyle, aber höchstwahrscheinlich glücklicher als Marx.
(Perry, pass auf, gleich kriegen wir von den Fans der Folge wieder einen auf'n Latz ...
) In jedem Falle hätte seine Version einen gewissen Einfluss auf Justus' Charakter gehabt, aber so, dass er gestärkt aus dem Fall herausgeht und nicht als seelisches Wrack bar jeder Vorstellung von Moralität und Rationalität, welches er bei konsequenter Linearität der Serie eigentlich zwingend sein MÜSSTE.
(Immerhin bekommt Hugenay seinen Auftritt in den Rocky Beach Crimes und Irene Adler gleich ein ganzes Spin-off. Wann "Rocky Beach Crimes: Nachts in fremden Betten. Brittany ermittelt"?
)
Aber wie gesagt, alles Spekulatius - der nach knapp 60 Jahren allmählich steinhart sein müsste.
Man kann mutmaßen, wie so ein Alterssprung wohl ausgesehen hätte. Vielleicht ja etwas anders als in den Crimebusters? Da kann uns EAA vielleicht weiterhelfen, da sie ja kein großer Fan der Crimebusters war, den Sprung aber ja nun ebenfalls vollzieht. Es besteht noch Hoffnung, dass sie es wohl kaum schlimmer machen wird. 


"Das Erbe des Meisterdiebes" wurde genannt. Nun ja ... mit einem fingierten Tod wäre so ein Finale natürlich auch denkbar gewesen, aber eben etwas anders. Mächtige Gegner, auf Seiten der Polizei wie bei der Konkurrenz in der Bilderdiebeszene? Joa, könnten ein Grund sein. Aber nur, um den moralischen Kompass eines Jugendlichen zu testen? Press X to doubt. Im gleichen Zuge muss natürlich ein anderes Motiv nach Doyle, bei dessen Werken sich Arthur ja gern bedient hat und auch offen dazu stand, erwähnt werden: Ob "A Scandal in Bohemia" jetzt der große Wurf war, wenn es um Holmes' Charakterentwicklung ging, spaltet die Geister bereits hinreichend, doch wie hätte Arthur wohl einen Weg gesucht "seine eigene" Irene Adler einzubauen? Möglicherweise hätte er es auch nicht glücklicher gelöst als Doyle, aber höchstwahrscheinlich glücklicher als Marx.


(Immerhin bekommt Hugenay seinen Auftritt in den Rocky Beach Crimes und Irene Adler gleich ein ganzes Spin-off. Wann "Rocky Beach Crimes: Nachts in fremden Betten. Brittany ermittelt"?

Aber wie gesagt, alles Spekulatius - der nach knapp 60 Jahren allmählich steinhart sein müsste.


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Re: Charakterentwicklung
Vielleicht in einer abgespeckten Version? (See what I did there... abgespeckt... ich hör schon aufJamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Gut, vielleicht nicht unbedingt mit einem Finale an den Reichenbachfällen

Lustigerweise ist es allerdings genau das, was ICH mir vorstelleJamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Aber dass er beim Wecker einfach nur spontan auf den Gedanken kam, "Hm, ich brauch 'nen Bösi McEvil ... ach, was soll's, nehmen wir Hugenay", ohne weitergehende Überlegungen anzustellen, wie man die Figur künftig einbauen könnte, kann ich mir schlecht vorstellen.

Guter Punkt, dass er sich an Doyle orientiert hat (in bestimmten Versatzstücken). Aber ein Skandal in Böhmen bei DDF von Arthur will mir absolut nicht einleuchten, an seinem vorherigen Stil gemessen. Und wenn, dann unter Garantie nicht mit Justus, sondern mit Bob. Wetten?Jamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Ob "A Scandal in Bohemia" jetzt der große Wurf war, wenn es um Holmes' Charakterentwicklung ging, spaltet die Geister bereits hinreichend, doch wie hätte Arthur wohl einen Weg gesucht "seine eigene" Irene Adler einzubauen?

Wir wollen ja Marx nicht mit Evelyn Boyds Lorbeeren schmückenJamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Immerhin bekommt Hugenay seinen Auftritt in den Rocky Beach Crimes

Okay. Jetzt bin ich doch sprachlosJamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Wann "Rocky Beach Crimes: Nachts in fremden Betten. Brittany ermittelt"?![]()


Tag. Abend. Loben.Jamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 14:05 Es besteht noch Hoffnung, dass sie es wohl kaum schlimmer machen wird.![]()

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Re: Charakterentwicklung
Stimmt, irgendwo fallen die Parallelen dann doch auf. Wenn es so gewesen sein sollte, naja, auch gut, war dann eben keine seiner Sternstunden. Da wiederum sieht man dann, was Autoren manchmal aus Durchhängern anderer Autoren so machen ...Perry Clifton hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 15:05 Lustigerweise ist es allerdings genau das, was ICH mir vorstelle Weil nämlich die ganze Folge so ist. Es ist an vielen Stellen einfach Super Papagei 2.0. Auch den alten Film-/Radiostar hatten wir wieder drin (Schloss). Alles war schonmal da, nur besser.

Es war ja auch nur rein hypothetisch gedacht. In seinen Mikrokosmos würde das natürlich eher nicht passen, und wenn doch, dann in einer SEHR abgespeckten Version (I see what you did there, indeed). Mit Bob könnte funktionieren, wenn ich mal gerade ALLES geistig ausblende, was in Bezug auf seine mögliche Angriffsfläche nach den Classics kam ...Perry Clifton hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 15:05 Aber ein Skandal in Böhmen bei DDF von Arthur will mir absolut nicht einleuchten, an seinem vorherigen Stil gemessen. Und wenn, dann unter Garantie nicht mit Justus, sondern mit Bob. Wetten?
Sie könnte es halten wie Sigi Malowitz in der TV-Fassung vom "Schlangenmensch": "DEINE Idee war bescheuert - GENIAL ist, was ICH daraus mache!"Perry Clifton hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 15:05 Wir wollen ja Marx nicht mit Evelyn Boyds Lorbeeren schmücken

Ist ja erst mal nur ein Vorschlag ...

Ich schrieb was von "Hoffnung". Von "Erwartung" war keine Rede.

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Re: Charakterentwicklung
Das ist GrundvoraussetzungJamie Allison hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 15:32 Mit Bob könnte funktionieren, wenn ich mal gerade ALLES geistig ausblende, was in Bezug auf seine mögliche Angriffsfläche nach den Classics kam ...

Ich habe bloß Angst, dass das jetzt jemand schreiben wird
