Heikedine Körting Biographie von C.R. Rodenwald - Das Hörbuch

[Perry Clifton]

(Gibt's dazu 'nen Thread? Grad nicht gefunden...)

Auf jeden Fall kam das Teil heute per Post an. Bin nach dem guten Interview im Podcast und nach Murphys Empfehlung nun doch recht gespannt auf das Teil

[Perry Clifton]

CD 1 gehört:

Heikedines Vorfahren und Geschichten aus dem Krieg sozusagen...

Ich fand es hochinteressant

Liegt zum einen daran, dass ich Rodenwalds Interesse an Geschichte teile und das seinige hier sehr deutlich und positiv bei der Umsetzung zum Tragen kam.

Und zum anderen daran, dass es auch einfach viele interessante Geschichten aus dieser Zeit gab, die hier ansprechend aufbereitet wurden.

Die Lesung ist allerdings in der Tat so semi-gelungen. Milberg liest in der Regel gut und ansprechend, aber an einigen Stellen wirkt es etwas komisch (Körting-Zitate) und an anderen manchmal seltsam betont bzw. editiert. Geht aber alles.

[Perry Clifton]

CD 2: Heikedine und die Männer

Das ist so ein Aspekt, den ich vorher nie vermutet hätte Aber sie war ja äußerst gut unterwegs

Musste auch gleich mal ein paar Bilder von ihr aus früheren Zeiten recherchieren... ja, doch, man kann es sich vorstellen. Aber sogar der Sänger von Deep Purple?

Und dann hat sie Beurmann kennengelernt. Alles weitere ist Hörspielgeschichte

Kann mich aber identifizieren... kein Bock auf Schule... dann allein lernen, und plötzlich geht's

[Öhrchen]

Hehe ja das Thema Beziehungen hat zumindest ein Bisschen auch in der Bobcast-Geburtstagsfolge durchgeblitzt-
Auch wenn ich die Biographie noch nicht gehört habe, bin ich sicher, dass sie eine ziemlich schillernde, vielleicht aber nach außen ruhigere und liebenswerte Persönlichkeit ist.

[Perry Clifton]

Hab gleich noch CD 3 hinterhergeschoben

Weiterhin interessant, nun geht es um die Hörspielserien.

Viele der Stories hatte ich allerdings schon vor kurzem in dem sehr schönen Europalaver-Podcast gehört, oder auch bei Diggytalk.

Auch kommt mir das Narrativ mittlerweile ein bisschen "brüchig" vor... ich frage mich, ob eine streng chronologische Erzählweise besser gewesen wäre?

Auf jeden Fall war es gefühlt ein seltsam abrupter Sprung von "armes Kind Heikedine" zu "Hörspielregisseurin bei Europa". Vielleicht nur subjektiv so empfunden...

[Perry Clifton]

CD 4:

Weiterhin äußerst interessant zu hören. ABER: Ich muss sagen, meine Sympathie für die Phase "rich people problems" hält sich doch arg in Grenzen

Trotzdem interessanter Einblick in die Themen Heikedine auf'm Schloss und Beurmann als Persönlichkeit, sozusagen.

Ich finde ja, ein Biograph muss nicht zwangsweise komplett neutral sein, also so ein Satz wie: "Die hatten Geld wie Dreck" (überspitzt von mir ) hätte durch Rodenwald ruhig fallen dürfen. Gut, wie Sand am Meer wäre auch gegangen

Als es dann um HGF ging hab ich mir schon in Vorfreude die Hände gerieben... war dann aber schnell wieder vorbei der Abschnitt. Trotzdem viele interessante Stories rund um die Hörspielproduktionen. Auch spätere Sachen wie Larry Brent, Macabros und Co.

Aber war das ein Fehler? Larry Brent unbedenklich? Hallo, Schlangenköpfe des Dr. Gorgo? Oder hat man das elegant unter den Tisch fallen lassen?

Überhaupt, man kann zwar nicht den Vorwurf der überschwänglichen Lobhudelei an Rodenwald machen, aber die Biografie scheint doch manchmal recht "strategisch erzählt" zu sein Immerhin kann man zwischen den Zeilen lesen, was er ja auch selbst angemerkt hat.

Aber weiterhin gilt: Viel interessanter, als ich ursprünglich angenommen hatte.

[Perry Clifton]

CD 5:

Jetzt wird's spannend. Erstmal Geld-Querelen mit der Mutterfirma... und danach geht's zu Carsten Bohn. Ich weiß natürlich nicht, was am Ende wirklich gelaufen ist. Aber das Bild wird langsam klarer... wenn auch so vieles an früher gehörten/gelesenen Aussagen ja unter einen Hut gebracht werden will... ich nehme mal dies einfach als ein weiteres Puzzlestück mit.

Im Endeffekt einfach schade, dass alles so laufen musste.

BTW, die ganzen Sachen mit den Porno-Drehs und so weiter... Sehr aufschlussreich. Ich fand ja Beurmanns Reaktion darauf am vernünftigsten Aber klar, wenn die Medien sowas in die Finger kriegen...

Und hörspieltechnisch auch wieder viel Interessantes. Masters, Professor Mobilux und die Piraten Serie, O-Ton Hörspiele, Beurmanns Rückzug...

Scheinbar auch immer mal wieder Querelen mit Leuten im Studio.

Und der Game Boy Knick...

Schön auch die Aussage: Musik ist die Sahne auf den Hörspielen

[Perry Clifton]

CD 6:

Diesmal ist Andreas Beurmann so ziemlich das Hauptthema. Definitiv ein interessanter Mensch. Hat mein Bild von ihm erweitert

Weiß noch, wie ich damals sagte, Beurmann solle doch am besten die Musik für die akuelle DDF-Tour komponieren...

Nunja, jetzt weiß ich, warum das nicht ging

[danielcc]

Was wird denn da zu Bohn gesagt. Wenn er im Buch thematisiert wird, vielleicht "dürfen" dann jetzt Fröhlich und Schwind mal was zu Bohn sagen. Sie hatten es mal angekündigt und dann kam nie was

[Mr. Murphy]

Im Buch wird das Kunststück vollbracht, nicht wirklich etwas negatives über C. Bohn zu sagen. Es wird lediglich vermutet, dass er halt schlechte Berater bzw. schlechte Anwälte hatte...

[Perry Clifton]

Also, es bleibt schon eher indirekt alles...

Aber es wird zum Beispiel angedeutet, dass Bohn und Körting/Beurmann sich immer gut verstandne hätten, dass dann "eventuell sein Anwalt" Bohn "aufgehetzt" habe... dass Bohn aber nicht eine Beteiligung in Millionenhöhe wollte, sondern nur 350.000 Mark/Euro... dass Beurmann und Körting ihm das eigentlich sogar zugestehen wollten, aber dass dann die Rechtsabteilung von Sony BMG einen Riegel vorgeschoben hat, um Präzedenzfälle zu vermeiden... dass die Rechtsstreitigkeiten also eher über die Firma liefen und nicht persönlich über Körting und Beurmann... und dass einer von Bohns Musikern später zu Körting gesagt hat, dass ihm die ganze Sache "irgendwie leid tue"...

Manchmal klingt es ein bisschen nach "mixed signals" oder "strategischen Auslassungen", andererseits sind manche Sachen auch vorstellbar... ich weiß es nicht...

[Perry Clifton]

CD 7:

Allerlei Modernes, was man auch in den letzten Jahren so mitgekriegt hat.

Okay, dass Heikedine wieder verheiratet ist, wusste ich nicht... aber wozu auch?

Doch wer war wohl der Sprecher, mit dem sie die Zusammenarbeit wegen Trunkenheit beenden musste? Klar, dass der nicht genannt wurde...

Für mich am Ende wiederum wertvoll: Ganz konkrete Tipps für's Erzeugen von Hörspiel-Atmo

[Perry Clifton]

CD 8:

Yo, viel (mit Sicherheit verdientes) Lob, eine Rückschau und auch Ausblicke in die Zukunft.

Also, dass die Kids-Sprecher die Rollen von J,B&P übernehmen und dass das Ganze dann in einem anderen Studio fortgeführt wird, wird als wahrscheinliche Variante angesehen. Körting hat noch Lust, aber es zeichnet sich natürlich bereits ab, dass es nicht ewig weitergehen wird, wobei "nicht ewig" hier in einen Zeitraum von max. 10 Jahren eingegrenzt wird, implizit.

Sehr interessant auch die Anekdote, dass Körting Clarissa Franklin nicht mehr auftauchen lassen möchte, weil ihr das alles zu düster und zu erwachsen ist. Ich kann ihr da nicht widersprechen, es soll ja für Kinder hörbar bleiben, da kommt die Serie schließlich her.

Auch ihre Einstellung zu Sprachzensuren und Disclaimern und so weiter kann ich vollkommen unterschreiben.

Ein Nebensatz als Kritik an jahrelangem Hickhack in Foren und Social Media: Elegant Aber auch vernünftig so. (Und ich (er-)trage meinen Anteil daran mit, japp )

Irgendwie interessant auch der letzte Abschnitt aus Milbergs Sicht, nochmal eine ganz eigene Interpretation sozusagen.

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Fazit: Das Hörbuch war spannend, unterhaltsam, informativ. Ich kann es nur empfehlen

Es hilft aber, wenn man Hintergrundwissen hat (und sei es nur aus Rodenwalds beiden anderen Büchern), um alles in Zusammenhänge einzuordnen. Denn manchmal empfand ich den Text auch als sachlich lückenhaft, was bestimmte Aspekte oder Begebenheiten anging. Klar, das kann man einerseits mit einem flüssigen Narrativ begründen, wie im Interview geschehen, andererseits glaube ich aber auch an strategische Auslassungen hier und da. Das laste ich allerdings nicht unbedingt Rodenwalds Arbeit an, es wird sicher auch besprochen worden sein, was erzählt werden soll.

Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Es geht schon teils sehr in die Tiefe bei persönlichen Details und der Text macht auch insgesamt nicht zu sehr den Eindruck einer "Fabel", um es mal so zu formulieren. Das ist schon alles ziemlich gut

Lohnt sich