Buch Bewertung: ??? - Und der riskante Ritt

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Eure Meinung zu diesem Buch (Schulnote)

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Buch Bewertung: ??? - Und der riskante Ritt

Beitrag von Zentrale (Admin) »

Buch - Und der riskante Ritt

Carramba - wie heiß brennt die Sonne in den Bergen der Sierra Madre! Wäre da nicht der Silberschatz aus den Zeiten der Revolution, kein Mensch würde hier auf störrischen Wildeseln zwischen Kakteen und Buschwerk herumreiten. Ein brummelnder Vulkan, der jeden Moment ausbrechen kann, macht die Sache auch nicht gemütlicher. Selten haben die drei ??? ein so gefährliches Abenteuer erlebt. Da tröstet sie auch wenig, dass es Justus diesmal ganz unfreiwillig gelingt, endlich etwas dünner zu werden.

Cover: Aiga Rasch
Autor: Marc Brandel
Verlag: Kosmos
Veröffentlichungsdatum: 2014
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Perry Clifton
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und der riskante Ritt

Beitrag von Perry Clifton »

Echtzeit-Leseerlebnis:

Kapitel 1: Die Wurst

Es wird gecrimebustert. Und gekreuzworträtselt. Justus ist zu fett für Mädchen und möchte abnehmen. Bob geht auf "Mädchenjagd", angelt sich was Brauchbares und schmeißt es dann ins Meer zurück. Und es geht nicht um Grillfleisch, sondern um die Wurst. Weil crazy Brit-Mama, die ihre Cheap Sunglasses rockt, am Laden Einbrecher spielt, doch aufgrund der Alarmanlage im blauem Cabrio wieder abrauschen muss. Ah ja. Wenigstens kam Judy Garland vor. Es gab schon Zeiten, da hat mich ein Bucheinstieg weniger angeranzt, dass ich gefälligst keine Ansprüche bezüglich IRGENDWAS zu stellen habe. Hmpf.

Kapitel 2: Kjell Hasselblads Energie-Diät und Staubiger Reis

Judo-Justus ist immer noch zu fett und will immer noch abnehmen. Gut, dass das nochmal erwähnt wird, hatte ich schon ganz vergessen. Peter kennt jetzt nur noch KSK. Kelly, Surfen & Karate. Wobei das erste K wohl am gefährlichsten für ihn zu sein scheint. Bob, die alte Dorfmatratze, kriegt ständig Anrufe von seinen zahlreichen "Freundinnen". Zum Ausgleich stellt der große blonde Fabio Andrews seine herzensgute Persönlichekit noch durch sarkastische Bockigkeit zur Schau. Ich bin begeistert. Zum Glück geht es dann doch noch in die Handlung des Hörspiels über und Dustin Riceman macht sich extrem verdächtig, indem er höflich sagt, nur der Gewinner hätte das Rätsel richtig gelöst. Wenn DAS mal kein neuer Fall wird. Ach nee, es ging ja noch um die Wurst aus Kapitel 1 und Mercedes Cabrio kam ja auch vorbei. (Also auf DEN Witz bin ich jetzt aber echt stolz :::DD::: ). Zum Glück wird dann mit der Audiobotschaft von Brit ein ECHTER Aufhänger für den Fall geliefert, den die drei Detektive von Beverly Hills 90210 bereits angenommen haben.

Kapitel 3: Sax-Urlaub

Auf nach Mexiko. Peter trägt ein T-Shirt mit Kellys Brandzeichen. Sie betrachtet ihn also als ihren Besitz und er muss keine Angst mehr davor haben, dass sie eventuell nichts von ihm will. Also alles gut und Happy End :::OOo::: Bob ist mit sämtlichen Mädchen von Rocky Beach anscheinend nicht ausgelastet oder vielleicht nimmt er das mit den Staatsgrenzen bzw. verschiedenen Territorien auch sehr genau, jedenfalls sind jetzt die Mexikanerinnen dran. Ay Caramba. Ach ja, Bob trägt ein T-Shirt von den Survivors. Wer kennt sie nicht mit ihrem Smash-Hit Eyes of the Tigers. Kein Wunder, dass Sax sich 'nen Urlaub auf Hawaii leisten kann. Okay, dann wird es kurz spannend, als ein mexikanischer Rowdy auftaucht. Und dann... verwandelt Peter sich plötzlich in Tarzan. Aber letzterer hat selbst in schlimmsten Zeiten erst noch einen lockeren Spruch gebracht. Peter geht hingegen einfach los und haut dem Mexikaner eine auf's Maul. Punkt. Als moralische Unterstützung für die Gemüter der kinderbuchlesenden Zielgruppe rülpst Justus lautstark dazu. Ja, in solchen Momenten weiß ich wieder, warum ich DDF so gerne lese... :::TT:::

Kapitel 4: Rancho Burrito

Endlich liest es sich wieder wie ein DDF-Buch. Wir sind auf der Ranch, alles macht Spaß, und es verdichten sich die Hinweise. Zwar hat Justus bisher kein Glück bei der Damenwelt gehabt, aber jetzt verführt er doch noch seine Blondine. Nein, die Analogie mit dem Verführen ist nicht von mir. Danke, Buch. Man hätte ja zumindest sagen können, Blondie's Heart of Glass konnte Justus' Stimme nicht widerstehen, One Way Or Another, und sie wieherte am Ende nur noch bereitwillig Call Me, weil, The Tide Is High. Aber dann hätte man es ja womöglich übertrieben. Und das läge uns allen doch wohl völlig fern... ...ozo...

Kapitel 5: Rancho Peligro

Es geht spannend weiter. HGF hat offensichtlich zielsicher die besten Teile des Buches verarbeitet. Hector Sebastian kommt vor, anstelle von Alfredo Hitchcocko. Aber man muss sagen, Brits Mutter ist jetzt nicht der Vollprofi im unauffällig-Bleiben. Egal. Ich werde auch nicht die Beschreibung der fortlaufenden Blondie/Justus-Romanze tiefenpsychologisch irgendwie in Beziehung zu Brandel oder gar Highsmith setzen. Nope. Ascension kommt so ziemlich wie im Hörspiel rüber, nämlich als guter Nebencharakter. Welches nicht-druckreife Wort er wohl für diesen --- verwendet hat?

Kapitel 6: Rancho Peligro II

Insert description of chapter 5 here. Bis auf die letzte Frage. Und Ascension hat ja mal einen trockenen Humor. Sehr schön :::DD::: Ebenfalls nicht unamüsant, wie Brits Mutter sich sorgt, sie könne ja gesehen werden... um NOCH mehr aufzufallen, müsste sie nur mit einer Mariachi-Band auftreten, die auf spanisch "Mercedes ist wieder da!" singt und mit Nachos um sich wirft.

Kapitel 7: Peter angelt Justus und will ihn braten

Eine spannende Stelle, die aus dem Hörspiel herausgefallen ist. Justus treibt mit abgebrochenen Rudern auf einem See in Richtung eines Wasserfalls. Da denkt man wirklich an die Erbschaft. Die Stelle ist an sich gut, aber ich melde Zweifel daran an, dass man ein Boot mit einer Angelschnur von einem Wasserfall wegziehen kann.

Kapitel 8: Der Schaaahaaatz? der Sierra Madre

Jetzt wird es ein schöner Abenteuerfall und das Buch hat was anzubieten. Allerdings gibt es Beziehungsarbeit zwischen Justus und der Eselin zu leisten. Die Gute will einfach nicht hören, obwohl Justus ihr mal zeigt, wo der Hammer hängt. Und dann macht sie plötzlich doch, was er will, nur will er es dann nicht mehr und sie beißt ihn ins T-Shirt und hält ihn fest. Wir kennen es alle.

Kapitel 8: Der Schaaahaaatz? der Sierra Madre II

Blondie vermöbelt eine Klapperschlange ordentlich und Justus hängt den Hammer wieder weg. Ab hier hat die bessere Hälfte das Sagen.

Kapitel 9: Mercedes und (Uncle) Ben's

Es wird geritten und sie futtern abwechselnd Reis mit Bohnen und Bohnen mit Reis. Dusty's Reis übrigens. Ich glaube ja mittlerweile, dass er nicht umsonst so heißt. Quasi, der Reis ist heiß, und... *hüstel* Mercedes taucht auf. Pardon: Merrzehdis. (Danke Jens ;-) ).

Kapitel 10: A little bit of Brit

Justus ist seine Traumfrau wieder los, weil sein Stimmdouble sie eingesackt hat. Davon abgesehen ist das Buch jetzt schön zu lesen und spannend. Der Abenteuerfall innerhalb der ganzen Sache, den HGF auch schön herausgearbeitet hat, ist echt ordentlich. Und zum Thema HGF: Zumindest in diesem Buch kann man über seine Bearbeitung wohl nur Lobendes sagen und von der Theorie eines subtilen Justus-Mobbings abrücken. Dafür wäre genug Material vorhanden gewesen, welches im Hörspiel nicht "genutzt" wurde. Anhand der Kürzungen lässt sich generell auch ersehen, womit HGF was anfangen konnte und womit nicht, so dass man nur zwei und zwei zusammenzählen muss, um seine mutmaßliche Meinung über die Crimebusters abzuleiten... Gut, dass er dann so ordentliche Hörspiele daraus gemacht hat :-)

Kapitel 11: Kalle Klaus

Plötzlich durchzuckt es mich, dass an dem Buch ja einiges gekl... äh, fremdinspiriert ist. Die Wasserfallszene aus der Erbschaft. Justus Double (wenn auch nur stimmlich) aus dem Doppelgänger. Der Vulkanausbruch aus Volk der Winde. Und nun eine Höhle mit dem Skelett eines mexikanischen Soldaten *hust* Aztekenschwert *hust* Vielleicht auch ein bisschen lachender Schatten. Man kann aber natürlich schlechtere Sachen klauen :-) Ah, Moment, einen hab ich noch: Der Schatz liegt ja quasi in Panchos Villa. *tadaaa* *weglauf* ...III...
Justus Traumfrau erweist sich als doppelt untreu, denn jetzt geht sie auf Mercedes' Burro ab. Speaking of which: Ja, bei Brits Mutter kommt der bekannte Frauentypus von Brandel (also nicht der Schlechteste) wieder deutlich zum Vorschein.

Kapitel 12: Auftragen...Polieren...

Es wird wieder spannend. Als Dusty auftaucht, wird es sogar richtig bedrohlich. Das heißt, solange bis alle ihre Karatekünste auspacken und ihn zusammenkloppen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, da hat HGF wohl die richtigen Entscheidungen bei der Bearbeitung getroffen... ;-)

Kapitel 13: Sax wird gegrillt

Die Spannung geht weiter. Justus trifft Brits Mutter und die Hintergründe werden erzählt. (Einige Kleinigkeiten sind mal wieder im Buch klarer als im Hörspiel). Als der Vulkan entdeckt wird, erklärt Grace erstmal, dass es ja auch auf Hawaii aktive Vulkane gibt. Und wer macht da gerade Urlaub? Genau.

Kapitel 14: Kalle Klaus II

Ja, fast der gleiche Dialog mit den faulen Eiern wie beim Volk der Winde. So ein Gauner ;-) Und niemand wird in Schlafsäcken gefesselt. Dafür mutiert Dusty zum Vollpsycho. Naja, schließlich muss er sein Ende ja auch irgendwie verdienen. Am Anfang war sein Vergehen ja nur, dass er bei einer Kleinigkeit gelogen hatte.

Kapitel 15: Well, acshually...

Der Vulkan bricht aus und Dusty wird zu Grillreis. Ziemlich heavy, aber eigentlich noch im Rahmen. Wenn man vom Vulkanausbruch selbst absieht, dessen logische Konsequenz das ja ist. Dieser ist zwar ganz gut beschrieben, aber eben doch nicht vollständig realistisch. Bei einem Vulkanausbruch gibt es derartige Hitzewellen, dass man gegrillt wird, lange bevor die Lava einen plattwälzen könnte. Von den giftigen Gasen ganz zu schweigen. SO kurz vor knapp kann eine Flucht vor einem Vulkanausbruch also doch nicht verlaufen. Es liest sich aber natürlich spannend. Trotzdem wäre die Geschichte ohne Vulkan und ohne Dustys Tod wohl insgesamt besser gewesen.

Kapitel 16: This is the end...

Zuletzt wird es regelrecht nachdenklich. Das ist diesem Ereignis wenigstens angemessen, wenn man es schon so schreiben will.

Fazit: Das Buch ist im Kern gut, was die Abenteuergeschichte betrifft. Das Crimebustern einerseits und das heftige Ende andererseits ziehen es aber etwas runter. Ich würde sagen, Brandels Bücher gliedern sich in zwei sehr gute (Perlenvögel, Preis) und zwei schwächere (Wal, Ritt), von denen dieses hier auf dem letzten Platz landet. Immerhin steckt soviel Gutes darin, dass es zu einem schönen Hörspiel geworden ist.

Note: Ein Vulkan ist outgebreaked und es gibt kein BIer mehr auf Hawaii :-D
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Perry Clifton
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und der riskante Ritt

Beitrag von Perry Clifton »

Übrigens: Falsches Cover oben (Hinweis Hinweis) ;-)
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Erledigt, Danke!
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Jamie Allison
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und der riskante Ritt

Beitrag von Jamie Allison »

Der "riskante Ritt" als Buch. Woah. Hier wird so deutlich wie selten, was Filter-Francis dem geneigten Hörer eigentlich WIRKLICH alles erspart hat. :-D Besonders am Anfang, nachdem das Kreuzworträtsel gelöst ist, wird erst mal wieder kräftig herumgecrimebustert. Justus probiert mal wieder eine Diät aus, diesmal eine Energie-Diät - nur Eiweiß und Salate. Spoiler: Der Plan wird im Laufe der Geschichte mal ordentlich durchkreuzt. ;-) Peter denkt den lieben langen Tag nur an Kelly und ob da gerade unterschwellig eine Beziehungskrise droht. Bob geht seinem Job bei der Musikagentur und parallel dazu seiner Jagd auf weibliche Wesen nach - in den Crimebusters also "business as usual". ;-) Kurz bevor sich der Leser zu wundern beginnt, ob das überhaupt noch ein Ende nimmt, kommt Dusty Rice auf den Schrottplatz und somit wieder ein dem geneigten Hörer bekannter Part.

Fahrt nach und durch Mexiko - Justus denkt weiterhin an seine Kalorien, Peter weiterhin an Kelly, Bob macht sich an eine Mexikanerin heran, von der man dann nie wieder hört ("nichts passiert ohne Grund" und so ...). Letzterer trägt dabei ein Shirt von der Band "The Survivors" (das wird tatsächlich noch wichtig!), Peter eins von Kelly mit dem Aufdruck "Kelly Madigan" ... okay, kann man mal machen ... (Kelly hätte ihren Namen auch gleich auf Peters Stirn stempeln können, am besten über dem Namen noch kleingedruckt, "This handsome guy is property of", und drunter "Do not touch!" ... ;-) )

Nachdem sie aussteigen und wieder einsteigen wollen, stellt sich ihnen ein Mexikaner in den Weg, der (im Auftrage von "Mercedes") behauptet, im Bus sei kein Platz mehr frei, und sie auch gewaltsam davon abhalten will einzusteigen, woraufhin Peter Shaw hingeht und Peter-Carsten-Sachen macht. ;-)

Ankunft auf der Ranch. Hier hätte ich erwartet, dass alles mehr oder minder so abläuft wie im Hörspiel, und das tut es im Prinzip auch - aber wie ist Bob denn bitte drauf ...?! Fast das ganze Buch hindurch trägt er nichts bei außer sarkastischen Sprüchen. Hat er etwa Entzug, auf der einsamen Ranch, wo es erstaunlich wenige junge Damen gibt ...?! ;-) Ich hab ja nichts gegen Sarkasmus, aber die drei ???, und dabei halt insbesondere das dritte, erreichen stellenweise ein Level, wo es fast schon eklig wird.

Dann wird es abenteuerlich, und das meine ich im positiven Sinne! :-) Erst eine leider ebenfalls weggekürzte Stelle, in der Justus telefonisch auf die andere Seite des Sees bestellt wird, nur damit ihm die Runde abbrechen, er unkontrolliert auf einen Wasserfall zufährt, nur damit Peter ihn mit der Angelschnur an Land ziehen muss. Grüße von der "gefährlichen Erbschaft" - wobei Brandel das kein bisschen schlechter gelöst hat als seinerzeit Arden, finde ich. Danach folgt wieder der Part, den man auch aus dem Hörspiel kennt, wenn auch natürlich nicht in so ausführlicher Form. Hier endet also die Crimebusterei, und wir bekommen einen klassischen Outdoor-Abenteuerfall, der sich in seiner Ausführung weder hinter Klassikern wie den "grünen Geist", noch hinter neueren Fällen wie "Im Wald der Gefahren" verstecken muss. Alles ist herrlich anschaulich beschrieben, sodass man die Sierra Madre förmlich vor Augen hat. An typischen CB-Elementen verbleiben lediglich Justus' Sorge darum, dass er seine Diät nicht einhalten kann (es gibt für eine tagelange Wanderung nichts anderes an Proviant als Bohnen und Reis ...) und Peters kurzer Brief an Kelly; später fachsimpelt Bob mit Brit über Musik.

Im Laufe der Zeit stellt sich Dusty Rice als Bösi McEvil heraus - was ja vorher NIEMAND ahnen konnte, nachdem er sich von Anfang an von einer dreisten Lüge zur nächsten gehangelt hat ... Der ultimative Showdown ist aber wohl das tragische, für DDF ungewöhnlich heftige Ende. Während DDF, Brit, Grace und Ascención erfolgreich vor dem Vulkan fliehen können, wird Dusty Rice von der Lava erfasst. Diese Stelle wurde im Hörspiel auch deutlich entschärft. Nicht nur das - Francis wollte trotz der Tragik noch einen Abschlusslacher einbauen, während das Buch mit einem nachdenklichen Verweis auf den "The Survivors"-Aufdruck auf Bobs Shirt endet.

Wie fand ich das Buch also? Ich würde sagen, es lässt sich insgesamt sehr gut lesen und ist ein toller Abenteuerfall mit reichlich Mexiko-Feeling. Zwischendurch wird sogar über die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Mexiko bezüglich der Mentalitäten gefachsimpelt, was bei mir immer gut ankommt. :-) Der Fall selbst ist nicht gerade unvorhersehbar, auch wenn die Hintergründe im Buch deutlich schlüssiger sind. Nur ... was ist aus den drei ??? geworden, wie man sie in den Klassikern kannte und heute zumindest je nach Autor auch heute noch wiedererkennt ...? Hier kommen sie mir irgendwie fremd vor, da hatte Brandel die Charaktere der Originalserie aber um einiges besser drauf (und mit dem "gestohlenen Preis" DIE Justus-Folge schlechthin abgeliefert!). Eigentlich ist nur Justus so, wie man ihn erwartet (übrigens spricht er ja anscheinend doch ganz passabel Spanisch, und kann nicht nur Briefe übersetzen :-D ); Peter und gerade Bob sind hier stellenweise ungewohnt pampig. Möglicherweise war das Brandels eigene Interpretation der Charaktere anhand der Veränderung, die von Random House damals gewünscht wurden? Oder doch ein später Nachhall seiner Liaison mit der Autorin von "Strangers on a Train"? ;-)

Womit wir bei den Nebenfiguren wären, die allesamt ausgesprochen gelungen sind: Dusty Rice ist ein etwas dümmlich wirkender Ranchbesitzer, der aber Gier nach dem Reichtum hegt, und zwar so große Gier, dass er bereit ist, Menschenleben dafür zu opfern - nur um am Ende sein eigenes zu verlieren. Ascención ist der etwas geheimnisvolle Mexikaner, der auf ebenjener Ranch arbeitet, die ihm einst gehört hat, hervorragend kocht (übrigens, Spiegeleier zum Frühstück, okay, aber Frikadüsen ...? Da hätte ich an Justus' Stelle auch ohne Diät nicht zugeschlagen ...), im Grunde gegen fast niemanden etwas hat, dafür Dusty Rice aber umso mehr hasst. Über Brit erfährt man nicht soviel - hört sich an wie Justus, hat aber das musikalische Interesse von Bob -, aber er erfüllt seine Rolle. Seine Mutter Grace "Mercedes" Douglas geht bei den Versuchen, DDF und insbesondere Justus fernzuhalten, noch sehr viel weiter als im Hörspiel, reiht sich damit gut in die Riege von Brandels Frauencharakteren (Constance, Miss Melody, Peggy) ein und ist durchaus nicht auf die Stimme von Marianne Kehlau angewiesen, um in Erinnerung zu bleiben. Ja, das sind nicht viele Charaktere, dafür aber gute.

Zu Francis' Attitüde zu diesem oder jenem Hauptcharakter kann man zumindest feststellen: Er schafft es nicht nur, Charakteren Sympathie zu entziehen (siehe Pool-Szene), sondern auch, ihnen neue zu verleihen, die sie im Original gar nicht hatten. Er hat sein Bestes gegeben, um ebenjene Schwächen in der Darstellung der Protagonisten auszugleichen, indem er den bitteren Sarkasmus zu Spaßmacherei umfunktioniert hat, wodurch man DDF auch aus den Klassikern wiedererkennt. Überhaupt dürfte der "riskante Ritt" als Hörspiel eine der Folgen, wenn nicht DIE Folge sein, die noch am ehesten als Classic-Folge durchgehen würde.

Man kann also als Fazit sagen: Stabiler Crimebuster, top Abenteuerfolge, aber man erkennt, was damals gefühlt jeden hier jemals vertretenen DDF-Fan außer Perry dran abgeschreckt haben könnte ... ;-)

(P.S.: Ja, ich hätte drauf eingehen können, dass Hector Sebastian hier wieder so genannt wird und nicht Albert Hitfield, oder dass bei der Todesursache von Justus' Eltern explizit ein Autounfall genannt wird, aber ich hab mir gedacht, das sind doch recht alte Hüte ... :-D )

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