Buch Bewertung: ??? - Und der schrullige Millionär

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Zentrale (Admin)
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Buch Bewertung: ??? - Und der schrullige Millionär

Beitrag von Zentrale (Admin) »

Buch - Und der schrullige Millionär

Unter höchst geheimnisvollen Umständen verschwindet der stadtbekannte Millionär Pilcher bei der Verlobungsfeier seiner Tochter Marilyn. Was hat es mit dem mysteriösen "Buch des Bischofs" auf sich, das bald darauf von den Erpressern gefordert wird? Und wie sind die geheimen Botschaften in Pilchers Privatcomputer zu deuten? Eine harte Nuss für die drei pfiffigen jungen Detektive, die neben ihrer gefährlichen Ermittlungsarbeit auch noch rund um die Uhr als Leibwächter auftreten müssen. Marilyn will keine Minute allein bleiben, da es des Nachts in dem düsteren Haus auch noch zu spuken scheint ...

Cover: Aiga Rasch
Autor: M.V. Carey
Verlag: Kosmos
Veröffentlichungsdatum: 2014
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Perry Clifton
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und der schrullige Millionär

Beitrag von Perry Clifton »

Das letzte Buch der Klassiker ist insgesamt eher mau. Nach der hervorragenden Entführungsszene zu Anfang geht es rapide bergab, die Handlung zieht sich wie Kaugummi und man hofft irgendwann, dass es bald vorbei ist. Nichteinmal zum Schluss fängt sich die Geschichte wirklich, abgesehen von der Rekonstruktion der besagten Entführung. Ich weiß nicht, warum falsche Spuren oft so gelobt werden in Krimis, ich persönlich kann mir nichts Unnötigeres vorstellen. Eine Menge Füllmaterial, welches zu Recht im Hörspiel weggelassen wurde. Nichtsdestotrotz ergeben sich durch das Buch einige interessante Einsichten.

Zuerst die ganz wichtigen Sachen ;-) Ich fand es kurios, dass zwei Witze, die ich Francis zugeordnet hatte, schon im Buch vorkommen. Einmal die alte Haushälterin, die beim Bingospielen betrügt (spielt im Buch sogar eine größere Rolle) und die eigene Oma, die sich plötzlich als Dracula entpuppt. Im Buch ist es allerdings der Opa, wodurch sich im Hörspiel eine zusätzliche Humorebene ergibt. Und, um das mal festzuhalten: Die Computertasten klicken und piepen bereits im Buch! Da hat das Hörspiel nur folgsam die Vorlage umgesetzt :-D
Was nun die Pilchers angeht: Jeremy ist hervorragend durch Michael von Rospatt eingesprochen worden, besser geht es nicht. Und Gabi Libbach muss hier eine gewisse Absolution erteilt werden. Sie hat mich im Hörspiel immer tierisch als Marilyn genervt... die im Buch nicht nur genauso ist, sondern noch viel schlimmer! Ebenfalls also nur eine vorlagengetreue Umsetzung. Da Libbach sowohl Marilyn Pilcher als auch die Terroristin Oliviri beim Geiseldrama so umgesetzt hat, ist sie bei mir wohl immer etwas im persönlichen Sympathieranking abgerutscht. Jetzt weiß ich aber warum: Sie hat die extrem unsympathischen Figuren ZU gut gesprochen Q_Q Pilchers Charakter hat im Buch definitiv auf Marilyn abgefärbt.

Später gibt es allerdings zwei interessante Szenen. Einmal, als Marilyn am Computer mitkriegt, was für ein mieser Kerl ihr Vater ist und sie anfängt zu weinen. Diesen Charaktermoment hätte man im Hörspiel besser dringelassen. Und zum anderen eine Szene mit Marilyn und Peter, wo es, öhm... ein bisschen funkt? Oder lese ich da nur etwas hinein? Auf jeden Fall wendet sich die verzogene Millionärstochter später von ihrem Verlobten ab und geht auch etwas auf Distanz zu ihrem Vater. (Böse Zungen könnten behaupten, dass der Schaden bei ihr bereits angerichtet ist, aber hey :-D ).

Was auch noch bemerkenswert ist: Dieses Buch fühlt sich wirklich wie ein letztes Buch an, das Ende einer Ära und nicht unbedingt ein rühmliches. Kein Höhepunkt, sondern ein klares Signal zum Aufhören. Inhaltlich war diese Serie zu besagtem Zeitpunkt meiner Meinung nach durch.

(Spätere Erkenntnis: Möglicherweise doch noch nicht, wenn man an den schreienden Zug denkt...)

Gibt eine 3 minus, immerhin war es noch ganz okay, verglichen mit einigen Sachen, die später kamen.
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Jamie Allison
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und der schrullige Millionär

Beitrag von Jamie Allison »

September 2021: "Der schrullige Millionär" - Das Gurkenodyssee-Special. ;-)

Gut, so fürchterlich war der Schmöker dann auch wieder nicht, aber er erreichte definitiv nicht das Niveau der Frühklassiker. Ich habe hier das Gefühl, das Buch enthält mehr dead ends als das eine oder andere Find-Your-Fate-Buch ... jedenfalls gehen die Ermittlungen mehrfach in die völlig falsche Richtung, sodass das hier einfach wie Füllmaterial wirkt. Hatte die Aktion mit Justus' Übernachtung im Warenhaus (Perry Clifton hätte ihn rechtzeitig entdeckt! Change my mind. :-D ) eigentlich auch diesen Zweck, oder war es der Versuch einer besonderes kreativen Lösung, um ihn für eine Nacht außer Gefecht zu setzen? Dann die Geistergeschichte mit den Schritten auf dem Dachboden, mit der weitere Lücken anscheinend durch einen letzten Versuch der Rückbesinnung auf die Anfänge gefüllt werden sollten - was immerhin nicht völlig misslang, so darf Peter mit Marilyn bei gemütlichem Kaminfeuer Trivial Pursuit spielen und ... was auch immer da hinterher abging. :-D (Und am Ende war's ein Siebenschläfer ... immerhin, mein vorheriger Tipp war entweder Marder oder Waschbär, da lag ich dann ja nicht sooo weit daneben.)

Man erfährt, dass Pilcher einen krankhaften Sammeltick hat und sich von nichts trennen kann, was den Originaltitel "Cranky Collector" erklärt. Wie ich schon erwartet hatte, wird das Passwort "JOKER" im Buch nachvollziehbar hergeleitet, nicht wie im Hörspiel von Justus aus seinem Allerwertesten gezogen. Auch darüber, wie Pilcher welche Daten über wen führt, erfahren wir mehr Details. Dafür piept es bei Rays Tipperei nicht nur im Hörspiel! So eine Kommandozeile hatte früher wohl mehr Kommunikationsbedarf ... wenn das mal nicht bei einigen Leuten ein Klingeln im Ohr verursacht hat ... :-D Die Szene ein paar Momente später, in der Marilyn weint, weil sie merkt, dass es an dieser Stelle absolut keinen Sinn mehr hat, ihren Vater irgendwem gegenüber verteidigen zu wollen, hätte ich mir auch im Hörspiel gewünscht. Zu Sogamoso darf der geneigte Leser mal wieder Bob beim Recherchieren beobachten, was im Falle dieses Buches zwar auch wie ein Lückenfüller anmutet, sich aber sehr angenehm liest.

Marilyn hat am Ende also Angst, ihr Vater könnte auf sie charakterlich abfärben ... bis zu dem Zeitpunkt hatte ich eigentlich den Eindruck, als sei das Kind schon lange in den Brunnen gefallen ... :::chr:::

Natürlich darf es zum Abschluss auch mal wieder kräftig beben, so richtig schön Narbengesicht-Style. Ob einige Leser das aus heutiger Perspektive als Sinnbild für das Erbeben und Erschüttern der T3I-Originalserie als Ganzes sehen ...? :-D

Ein minimales Detail, das mir auffiel: In der Schlussbesprechung findet die Filiale der Bank of America in Rocky Beach Erwähnung, die später bei Sonnleitner noch mehrmals eine Rolle spielen sollte ("Panik im Park", "Das rätselhafte Erbe").

Insgesamt bin ich doch wieder einmal positiv überrascht, wie gut Francis das Buch verskriptet hat. Aus der stellenweise eher zähen Aneinanderreihung von falschen Spuren wurde im Hörspiel eine recht stringent erzählte Geschichte, der im Grunde eigentlich kaum etwas fehlt. Der "schrullige Millionär" ist beileibe kein schlechtes Buch, aber eines, das einerseits mit Frühklassiker-Versatzstücken zu punkten versucht, und sich andererseits vieles vorwerfen lassen muss, wofür die heutigen Autoren schon öfter ordentlich Schelte kassiert haben.

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