Kapitel 1 und 2:
Man landet mitten im Abenteuer, das Wesentliche wird erklärt, es gibt etwas Vorgeplänkel mit Verweis auf Justus' Figur, doch das nicht übermäßig - dann wird es auch schon recht zügig dramatisch, das Flugzeug schmirgelt ab, und man befindet sich mitten in der idyllischen kalifornischen Berglandschaft. Bobs Vater erlangt sein Bewusstsein recht zügig wieder und guckt sich den Schaden an. Dann endet das zweite Kapitel so, wie die erste Szene im Hörspiel. So weit, so gut.
Kapitel 3:
Justus macht eine Popcorn-Diät. Mit der Aufzählung seiner vorherigen Diäten entsteht ein netter Crimebuster-Metahumor. Dann machen sich alle getrennt auf den Weg, da sie mindestens drei Tage ausharren müssen; das Flugzeug sendet keinerlei Funksignal (haben DDF aus dieser Episode gelernt und deswegen auf ihrem Wüstentrip in "Todesflug" Leuchtraketen mitgenommen ...?). Der Fokus liegt am Ende auf Bob, der durch einen Steinschlag bedroht wird.
Kapitel 4 und 5:
Peter begegnet dem unheimlichen Waldläufer, verirrt sich und trifft dabei zufällig Bob wieder, den er freudig begrüßt, als hätte er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Bob hat einen geheimen Indianerpfad gefunden (geheim ... die Erinnerung an das "Volk der Winde" wird wach) Justus sucht in der Zeit nach nassem Holz zum Anzünden. Bobs Vater bleibt verschwunden; DDF finden nur seine L.A.-Dodgers-Mütze. Um Bob von seinen Sorgen abzulenken, fangen sie an zu singen, und Justus tanzt sogar - die Stelle liest sich insgesamt sehr amüsant.

Die Sonne geht unter, und DDF legen sich auf ihren provisorischen Betten aus Kiefernzweigen pofen.
Kapitel 6 und 7:
Nächster Morgen. Es geht zur Straße hin, die DDF zufällig finden, und von dort aus talwärts ins Indianerdorf. Peter trifft den Waldläufer wieder, der sich als Daniel Grayleaf vorstellt. Es gibt was Deftiges zu schnabulieren und Justus pfeift auf seine Diät. Daniel erklärt, dass die Dorfbewohner zurzeit alle krank sind und das Dorf nicht verlassen dürfen. Der "Headman", erklärt, dass sie DDF nicht helfen können.
Kapitel 8:
DDF treffen auf Mary, Daniels Schwester, die ihnen den Schlüssel für einen alten amerikanischen Kleinlaster, genannt Pickup (danke, Kirschkuchen) aushändigt, wobei Bobs Charme, Crimebusters-typisch, mal wieder reinkickt. Daniel erzählt von seinem Traum und der mysteriösen Botschaft, die er von einem nicht namentlich genannten Schöpfer (vermutlich einer lokalen Gottheit des Stammes) erhalten hat. Dann machen sich DDF auf den Weg ...
Kapitel 9, 10, 11:
Justus kommt es vor, als ob jemand was gegen die drei hätte - joa, würde jemand erst die Bremsen meines Fahrzeugs manipulieren und dann noch auf mich schießen, hätte ich sehr wahrscheinlich einen ähnlichen Eindruck.

Die drei treffen auf Nancarrow, Eigentümer der Spedition gleichen Namens, wie auf Kisten im Indianerdorf zu lesen war, der sich direkt als Bösi McEvil entpuppt. DDF setzen ihn und seine zwei bewaffneten Kumpane auf die gute alte Peter-Carsten-Art außer Gefecht. Peter läuft Richtung Diamond Lake, Justus und Bob lenken die Aufmerksamkeit der Gauner erneut auf sich.
Kapitel 12, 13, 14:
Während Peter naiverweise ausgerechnet den Ganoven Biff auf der Straße anhält, belauschen Justus und Bob Nancarrow, der andeutet, dass er Bobs Vater entführt und beim Tod seines Informanten ein wenig nachgeholfen hat. Justus und Bob gehen durchs Tal, stellen fest, dass der Fluss verschmutzt ist, was die Krankheit der Indianer erklärt, und finden schlussendlich die Höhle mit dem illegal entsorgten Sondermüll - wo sie auch schon abgefangen werden. Zum Glück nur von Daniel, der ein guter Fährtenleser ist. Gemeinsam spüren sie auch Peter und Mr. Andrews auf, und das große Finale beginnt.
Kapitel 15 und 16:
Besagtes Finale geht Schlag auf Schlag: Um eine Falle aufzubauen, dafür waren die Gauner gerade noch schlau genug, doch um sich nicht stumpf überrumpeln zu lassen, dafür hat's dann nicht mehr gereicht ... am Ende geht es nach Diamond Lake, es wird über Bobs Anziehungskraft auf Mädchen gefrotzelt, Justus entdeckt das Polizeirevier - und eine einladende Pizzabude nebenan. Finito.
Fazit:
Im Großen und Ganzen gefällt mir das Buch recht gut. Die Geschichte hat ein wenig vom "Volk der Winde"; stellenweise vermeinte ich auch Anleihen an "Fünf Freunde und die Flugzeugentführer" erkennen zu wollen. Im Vergleich zum Hörspiel gibt es deutlich mehr Action und Gefahren, vor allem, wenn man den "Schatz im Bergsee" betrachtet. Dieses gleicht mehr einem Comedyformat; den Gag mit den indianischen Namen und dem Big Mac hat Francis sogar hinzugedichtet, das kommt im Buch so nicht vor. Auf der anderen Seite wirken Nancarrow und Konsorten im Buch deutlich brutaler, dafür aber auch etwas dümmlich, fast schon klassische TKKG-Bösewichte. Erstmals gibt es auch explizit Mord und Totschlag, allerdings streng im Rahmen dessen, was für einen Jugendroman angemessen ist. Auffällig ist bei der Episode auch noch Daniels Traumdeutung, was aber durchaus ein sehr klassisches DDF-Element ist, denkt man etwa an das "Narbengesicht". Ein echtes Manko ist allerdings das Ende, das auf knapp anderthalb Seiten abgehandelt wird - fast, als ob die Autorin plötzlich gemerkt habe, dass sie nicht mehr viel Platz hat und schnell noch was herunterrattern muss. Ansonsten ist das Ding eine hervorragende Abenteuerfolge.
Zwei Auffälligkeiten:
- Wie schon im "riskanten Ritt" werden Shirts mit Aufdrucken getragen - Peter trägt ein "Pink Floyd"-Shirt, Bobs hat den Aufdruck "Kultusministerium Bananenrepublik".

- Peter macht Justus-Sachen!

Als er nach dem Unfall im Ford in einem ziemlich verschachtelten Satz erklären will, wie die Bremsleitungen mit anderen Komponenten verbunden sind, meint Bob, er solle sich kürzer fassen.

Das hat mir aber hervorragend gefallen, einfach weil es viel näher am Klassiker-Peter ist, der innerhalb seiner Themenbereiche durchaus Expertenwissen besitzt, als am heutigen, je nach Autor, wo er ja stellenweise als dumm wie drei Reihen Feldsalat dargestellt wird. Man könnte sich an Darstellungen wie hier gerne häufiger orientieren ...