Buch Bewertung: ??? - Und das Gold der Wikinger
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Buch Bewertung: ??? - Und das Gold der Wikinger
Eine willkommene Abwechslung für die drei ???: Als Reporter sollen sie über das rauschende Kostümfest auf der Insel Ragnarson Rock berichten. Doch der kleine Spaß entwickelt sich zum handfesten Fall. Spukt es auf der Insel? Wer will ihnen die Fotos abjagen? Und was ist dran an den Gerüchten von einem sagenhaften Goldschatz, der auf Ragnarson Rock versteckt sein soll?
Cover: Aiga Rasch
Autor: William Arden
Verlag: Kosmos
Veröffentlichungsdatum: 2013
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Re: Buch Bewertung: ??? - Und das Gold der Wikinger
Das Buch gefällt mir sehr gut. Anders als beim weinenden Sarg und beim Volk der Winde gibt es hier keine teils völlig abweichenden Nebenhandlungen. Aber es gibt zwei längere Handlungsabschnitte, die im Hörspiel fehlen, sowie kleinere Details und Szenen hier und da. Diese unterfüttern jedoch allesamt die bekannte Haupthandlung und machen sie erst zu einer richtig runden Sache. Man kann aus dem Hörspiel zwar alle wesentlichen Informationen ziehen, aber das Buch ist ein echtes Highlight der späten Klassiker! Eine gute Geschichte, hier noch besser erzählt. Mir ist aber auch aufgefallen, wieviele Parallelen die Handlung eigentlich zur Geisterinsel hat und dass Arden sich öfter mal an Arthur orientiert hat. Er macht das allerdings wiederum so eigenständig, dass es sich trotzdem mehr als lohnt
Bevor es um die zusätzlichen Szenen geht, einige generelle Anmerkungen. Nerdfacts: Wikinger trugen KEINE gehörnten Helme. Und auch KEINE Beidhänder. (Unter anderem deshalb, weil es letztere erst ein paar hundert Jahre später gab). Aber vielleicht ist das nur die Unkenntnis der schauspielernden Ragnarsons? Nerdfacts Ende
Dann fiel mir auf, dass H.G. Francis die Stelle mit Justus' Schamanenkostüm beschreibungstechnisch noch ein bisschen aufgepeppt hat, was ich ziemlich lustig fand. Wenn wir schon beim Thema "dicker Justus" sind: Ich glaube fast, in keinem anderen Buch wird darauf so oft herumgeritten wie hier Außerdem gibt es wieder schöne Klassikerelemente wie zum Beispiel den Schlussauftritt von Hitchcock, wobei besonders sein "Cameo" zum Schluss bemerkenswert und schön ist, weil das eine direkte Verbindung zu seinem Filmwerk schafft.
Dann eine kleine Gegenüberstellung bezüglich Moralvorstellungen in DDF-Geschichten früher und heute.
DDF heute: "Die Drei dringen überall ein! Wie unmoralisch! Wie verbrecherisch! Lasst sie uns dafür zu Rechenschaft ziehen! So dass sie mal richtig Ärger kriegen!"
DDF früher: Bob und Peter wollen in Sam Ragnarsons Haus eindringen. Die Haustür ist nicht abgeschlossen. Peter beklagt sich: "Das verdirbt einem ja den ganzen Spaß!"
Hehehe
Okay, dann zu den zusätzlichen Handlungsszenen. Zunächst läuft alles genau wie im Hörspiel ab. Ich dachte schon, das wird keine großartig abweichende Erfahrung. Danach begeben sich DDF zu verschiedenen Ragnarsons, was letztlich keine neuen Erkenntnisse mit sich bringt. Später allerdings wird Bobs Vater von zwei maskierten Männern überfallen und Sam legt sich ganz offen auf seinem Motorrad mit DDF an, wobei er zwei von ihnen umnietet und nur Peter sich ihm mutig entgegenstellt. Coole Peter-Szene. Damit ist dann aber schon im Zusammenhang klarer als im Hörspiel, dass Sam was auf dem Kerbholz hat und so setzen sich weitere kleinere Änderungen in der Handlung fort. Man bekommt ein besseres Verständnis für die Geschichte. Im Hörspiel habe ich z.B. nie so wirklich kapiert, dass nicht Sam mit Walt Greene im weißen Pick-Up saß und wie und warum sie nun zusammen oder gegeneinander arbeiten. Das lässt sich hier allerdings alles sehr schön ersehen. Auch solche Dinge wie Sams Auftritt als "Geist" wirken hier etwas besser. Im Hörspiel meint man, er steht einfach bei sich im Garten herum und keift sinnlos vor sich hin, das ist im Buch schon besser gemacht.
Der zweite zusätzliche Handlungsabschnitt hat es allerdings in sich: Die gesamte Entführung von Justus durch Ted und Walt Greene fehlt, zusammen mit Justus' Besuch bei Mrs. Manning. Durch letzteren wird die ganze Sache mit dem Versicherungsbetrug nochmal viel klarer dargestellt als im Hörspiel und bildet ein schönes Krimielement in der Geschichte. Die Entführung selbst ist solide beschrieben, mit den hinterlassenen Fragezeichen auch nicht wirklich neu. Aber wirklich klasse ist die Szene in der Ted und Walt Justus "in die Mangel nehmen". Die ist hervorragend gemacht. Die Flucht ist auch ganz einfallsreich gelöst.
Abschließend würde ich sagen, das Hörspiel ist gut, das Buch ist besser. Ersteres punktet mehr durch Atmo, zweiteres durch eine logischer erzählte Story. Die Insel-Atmo kommt im Buch vielleicht auch ein bisschen besser rüber. Die ganze Geschichte ist dann wohl der letzte Höhepunkt der Klassiker und Arden war anscheinend keineswegs müde geworden
Ich bin stark versucht, eine 1 zu geben. Es gibt wirklich wenig, was hier ein minus rechtfertigt und das Buch soll an sich selbst gemessen werden, nicht an anderen. Zusätzlich wirkt hier die Platzierung in den Spätklassikern als Kontext. Also: 1
Bevor es um die zusätzlichen Szenen geht, einige generelle Anmerkungen. Nerdfacts: Wikinger trugen KEINE gehörnten Helme. Und auch KEINE Beidhänder. (Unter anderem deshalb, weil es letztere erst ein paar hundert Jahre später gab). Aber vielleicht ist das nur die Unkenntnis der schauspielernden Ragnarsons? Nerdfacts Ende
Dann fiel mir auf, dass H.G. Francis die Stelle mit Justus' Schamanenkostüm beschreibungstechnisch noch ein bisschen aufgepeppt hat, was ich ziemlich lustig fand. Wenn wir schon beim Thema "dicker Justus" sind: Ich glaube fast, in keinem anderen Buch wird darauf so oft herumgeritten wie hier Außerdem gibt es wieder schöne Klassikerelemente wie zum Beispiel den Schlussauftritt von Hitchcock, wobei besonders sein "Cameo" zum Schluss bemerkenswert und schön ist, weil das eine direkte Verbindung zu seinem Filmwerk schafft.
Dann eine kleine Gegenüberstellung bezüglich Moralvorstellungen in DDF-Geschichten früher und heute.
DDF heute: "Die Drei dringen überall ein! Wie unmoralisch! Wie verbrecherisch! Lasst sie uns dafür zu Rechenschaft ziehen! So dass sie mal richtig Ärger kriegen!"
DDF früher: Bob und Peter wollen in Sam Ragnarsons Haus eindringen. Die Haustür ist nicht abgeschlossen. Peter beklagt sich: "Das verdirbt einem ja den ganzen Spaß!"
Hehehe
Okay, dann zu den zusätzlichen Handlungsszenen. Zunächst läuft alles genau wie im Hörspiel ab. Ich dachte schon, das wird keine großartig abweichende Erfahrung. Danach begeben sich DDF zu verschiedenen Ragnarsons, was letztlich keine neuen Erkenntnisse mit sich bringt. Später allerdings wird Bobs Vater von zwei maskierten Männern überfallen und Sam legt sich ganz offen auf seinem Motorrad mit DDF an, wobei er zwei von ihnen umnietet und nur Peter sich ihm mutig entgegenstellt. Coole Peter-Szene. Damit ist dann aber schon im Zusammenhang klarer als im Hörspiel, dass Sam was auf dem Kerbholz hat und so setzen sich weitere kleinere Änderungen in der Handlung fort. Man bekommt ein besseres Verständnis für die Geschichte. Im Hörspiel habe ich z.B. nie so wirklich kapiert, dass nicht Sam mit Walt Greene im weißen Pick-Up saß und wie und warum sie nun zusammen oder gegeneinander arbeiten. Das lässt sich hier allerdings alles sehr schön ersehen. Auch solche Dinge wie Sams Auftritt als "Geist" wirken hier etwas besser. Im Hörspiel meint man, er steht einfach bei sich im Garten herum und keift sinnlos vor sich hin, das ist im Buch schon besser gemacht.
Der zweite zusätzliche Handlungsabschnitt hat es allerdings in sich: Die gesamte Entführung von Justus durch Ted und Walt Greene fehlt, zusammen mit Justus' Besuch bei Mrs. Manning. Durch letzteren wird die ganze Sache mit dem Versicherungsbetrug nochmal viel klarer dargestellt als im Hörspiel und bildet ein schönes Krimielement in der Geschichte. Die Entführung selbst ist solide beschrieben, mit den hinterlassenen Fragezeichen auch nicht wirklich neu. Aber wirklich klasse ist die Szene in der Ted und Walt Justus "in die Mangel nehmen". Die ist hervorragend gemacht. Die Flucht ist auch ganz einfallsreich gelöst.
Abschließend würde ich sagen, das Hörspiel ist gut, das Buch ist besser. Ersteres punktet mehr durch Atmo, zweiteres durch eine logischer erzählte Story. Die Insel-Atmo kommt im Buch vielleicht auch ein bisschen besser rüber. Die ganze Geschichte ist dann wohl der letzte Höhepunkt der Klassiker und Arden war anscheinend keineswegs müde geworden
Ich bin stark versucht, eine 1 zu geben. Es gibt wirklich wenig, was hier ein minus rechtfertigt und das Buch soll an sich selbst gemessen werden, nicht an anderen. Zusätzlich wirkt hier die Platzierung in den Spätklassikern als Kontext. Also: 1