Die Tugenden der drei Fragezeichen

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tomson
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Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von tomson »

Ich möchte nicht politisch werden, dennoch hat mich der letzte Brief von Frau Arthur etwas nachdenklich gemacht. Sind es die von ihr beschriebenen ehrenhaften Tugenden, die mich in meiner Kindheit fasziniert haben? Oder war es nicht gerade das „unehrenhafte" Belauschen, Verdächtigen, Einbrechen in Gebäuden, Öffnen von verschlossenen Gegenständen, Notlügen usw., was einen anarchistischen Reiz ausgeübt hat? Das alles verbunden mit dem spannenden Fremden der US Westküste mit den nie endenden Sommerferien?

Auszug und Übersetzung:

Was ich im vorherigen Beitrag nicht gesagt habe, war, dass ich wusste, dass Steven und ich, wenn ich wollte, dass die neuen Bücher funktionieren, etwas deutlicher zeigen mussten, als mein Vater es in den 1960er Jahren tun musste, nämlich dass Jupiter, Pete und Bob auch Jungen von altmodischer und immerwährender Tugend waren .

In den 1960er Jahren war es praktisch selbstverständlich, dass Jungen wie sie, um Helden einer Krimiserie für junge Leute zu sein, nicht nur nach der Wahrheit suchen, moralischen Mut besitzen und bereit sein mussten, sich gegen Unrecht zu stellen, auch wenn dies unpopulär war, sondern dass sie auch mutig sein, Gerechtigkeit lieben, nach Weisheit streben und Selbstbeherrschung üben mussten."


https://elizabetharthur.substack.com/p/ ... who-remain
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Perry Clifton
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

Das ist generell ein spannendes Thema bzgl. der Serie und Jugendserien allgemein, finde ich.

Und ich sage es mal so: Ich wünschte, man könnte es auch diskutieren :::DDD::: ;-)

Das Problem ist einerseits schonmal, dass Begriffe heutzutage unglaublich aufgeladen, politisiert und polarisierend sind. Ganz egal, was damit am Ende wirklich gemeint ist oder gemeint war, die Mechanismen sind mittlerweile so antrainiert, dass alles automatisch immer auf die gleiche Diskussion hinausläuft, nämlich eine politische.

Und beim Politischen ist alles schön in schwarz und weiß aufgeteilt, und dann landet man dort wieder im bekannten "Nein! Doch! Oh!" von links und rechts, weil alles im Leben ja nur aus zwei Extremen besteht... :::chr:::

Also, wenn man das wirklich aus der Diskussion raushalten und mal ganz sachlich oder auch nur ganz persönlich auf sich bezogen drüber reden könnte bzw. mit Respekt vor anderen Standpunkten... das wäre schon was Tolles :-)

Das Thema gäbe einiges her.
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Jamie Allison
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

Mir würde zum zeithistorischen Aspekt der Entstehungszeit eine ganze Menge einfallen, auch was die politischen Gegebenheiten angeht, die mit hineingespielt haben und aufgrund der Fortsetzung bis heute nachwirken ... Weil ich aber weiß, wo das wieder endet, lass ich das mal außen vor. ;-) Daher mal ein anderer Denkansatz, wenn auch bewusst allgemein formuliert.

Klar ist, und das ist einer der ganz wenigen Aspekte, unter denen man zwischen DDF, 5F und TKKG wirklich konzeptuell eine Gemeinsamkeit feststellen kann: Die Serie stammt aus einer Zeit, in der in der westlichen Welt gesellschaftlich eine bestimmte Art von Moralvorstellungen vorgeherrscht hat, und nach der in der Serie eine bestimmte Art von Tugendhaftigkeit existiert hat - mit dem Kampf gegen Unrecht, Ungerechtigkeiten und ungesetzliche Handlungen als einer Art oberster Maxime. Dass den Protagonisten die Aufklärung von Rätseln und Geheimnissen aller Art auch noch Spaß macht, entspricht dem klassischen Heldentypus speziell im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur.

Weil diese aber auch für die Zielgruppe ansprechend sein möchte, beugen die Helden, ihrem Alter entsprechend, auch mal bestimmte Regeln, die von der (erwachsenen) Außenwelt forciert werden. Das kann zum gelegentlichen Übertreten des Gesetzes im Sinne von "Der Zweck heiligt die Mittel" führen, oder auch zum offenen Hinterfragen von ungeschriebenen Regeln, welche sich Erwachsene ausgedacht haben ("Du machst das so, weil ich das sage!" Den Satz kennen sogar wir Millennials noch von früher ... :::chr::: ). Dies, gepaart mit der bewussten Schaffung eines sicheren Raumes, zu dem Erwachsene maximal eingeschränkten Zugang haben, dürfte in der Tat einen gewissen anarchistischen Reiz ausmachen, der im Zielgruppenalter naturgemäß aktiv wird. Das aber bei gleichzeitigem Bewusstsein, dass dies alles ausschließlich Zwecken dient, die, jedenfalls idealerweise, zum Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden der Zielgruppe passen.

Ergo - räumliche Abgrenzung (bei DDF die Zentrale, bei den 5F die Felseninsel, das Umherradeln auf eigene Faust mit Hund etc.) und dadurch Schaffung eines Mikrokosmos', in dem nur die Regeln der Protagonisten gelten; gleichzeitig das Bewusstsein dessen, gemäß dem eigenen Wertesystem und dem des jugendlichen Lesers immer auf der Seite "des Guten" zu stehen.

Ich würde daher sagen, es ist eine Mischung aus beidem.

Kann man diesem Ansatz folgen? :::yHy:::
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

Japp, sachliche Betrachtung.

Ich würde bei dem Thema allerdings einen ganz anderen Ansatz fahren. Die "Politik der Entstehungszeit" oder auch heutige würde ich persönlich komplett ausklammern und nur auf die "Tugenden" in der Serie Bezug nehmen, ohne Kontext. (Denn der Kontext führt halt wieder zu Politikdiskussionen und zu früher/heute Debatten, die man genauso entweder unter dem Thema Nostalgie führen kann bzw. schon oft geführt hat oder unter dem Thema der politischen Gesinnung bzw. dem, was ich mittlerweile als "Disclaimer-Talk" bezeichnen würde ;-) )

Nur kurz als Ausnahme zum Stichwort "anarchistisch": Wo sie einerseits ihre "Kommune" im Wohnwagen haben, haben sie andererseits die strikte Hierarchie mit Justus als Anführer. Hebt sich also bereits gegenseitig wieder auf und daher betrachte ich diese politischen Begriffe generell nicht als zielführend in dem Zusammenhang.

Kurz zum Begriff "Tugend", der hier verwendet wird. Auch diesen könnte man bereits wieder politisch irgendwo einordnen. Wenn man rein von der Wortbedeutung oder vom Sinn her Alternativen sucht, könnte man z.B. "Werte" nehmen. Womit wir gleich den nächsten Begriff hätten, bei dem bestimmt der eine oder andere auf die Barrikaden ginge ...ozo...

Allerdings kann man sie ja auch mal ganz simpel einfach als Wörter sehen und auch so verwenden, ohne den politischen Kontext :-)

Also: Vielleicht könnte man erstmal Tugenden/Werte/Charakteristika/Merkmale/Prinzipien sammeln, die man mit DDF verbindet. Und dass diese sich über die Zeit geändert haben, können wir ruhig schon im Vorfeld festhalten.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

So geht's auch. :-D Anstelle von "anarchistisch" dann vielleicht eher "nach Freiheit strebend"? Oder in diesem Kontext vielleicht noch besser, "nach Autonomie strebend"; das schließt innerhalb des besagten Mikrokosmos' die Existenz eines Anführers dann ja nicht per se aus. ;-) Im Gegenteil: Ich würde so weit gehen, zu sagen, ein Anführer in diesem Sinne ist derjenige, der am ehesten mit der Erwachsenenwelt zu kommunizieren vermag und somit als eine Art Brücke dienen kann. So, wie Julian der Älteste und Tarzan/Tim der mit dem ausgeprägtesten Selbstbewusstsein ist, so ist Justus der Redegewandteste und daher auf seine Weise prädestiniert für diese Rolle.

Das wäre dann die Wortklauberei für heute. ;-)

Das Thema Recht bzw. Gerechtigkeit habe ich ja bereits angerissen. Ich glaube aber auch hier wieder, dass die spezifische Betonung dieser Maximen eher wieder ein TKKG-Ding ist, und je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, da auch eine kulturelle Komponente wahrnehmen zu können: Ich denke, DDF gründet sich da, klassisch angloamerikanisch, deutlich mehr auf einer (Achtung, böser politischer Begriff!) liberalen Tradition im gesellschaftlichen Sinne, getreu dem Grundsatz "Du darfst alles tun und lassen, was du willst, solange du sonst niemanden damit schädigst." Auf DDF bezogen heißt das: "Es spricht an sich nichts dagegen, wenn du als Zwerg verkleidet durch die Gegend rennst und lustige Späßchen machst. Aber wenn du auf die Weise alte Damen zum Hausverkauf nötigen, Banken ausrauben oder wertvolle Kunstgegenstände klauen willst, hört der Spaß für uns aber mal GANZ schnell auf!" ;-)

Entsprechende Begrifflichkeiten als Prinzipien wären somit: persönliche Freiheit, Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit des Einzelnen, auch Recht auf Privateigentum (sofern gemäß verbrieftem Recht legitim erworben).

Einen Einsatz für Schwächere kann man allerdings durchaus auch erkennen - haben DDF ja bereits von Beginn an klargestellt, dass sie primär Fälle übernehmen möchten, die für die Polizei zu geringfügig oder zu unglaubwürdig erscheinen würden. Diese spezifische Form der Gerechtigkeitsmaxime zeigt sich im Grundsatz, ihre Klienten IMMER ernstzunehmen, egal wie abstrus ihre Schilderungen auch klingen mögen, Stichwort (vermeintliche) Spukerscheinungen. Für mich ein ganz klares Charakteristikum der Serie, das sie in dieser Form von anderen abgrenzt.

Irgendwie gewinnt der "verschwundene Schatz" jetzt bei mir etwas an Wertschätzung, da er als Beispiel für beides passen würde ... :::ooO:::

(Ich könnte natürlich auch richtig fies sein und einen dahingehenden Wandel von damals zu heute ausmachen, dass aus dem Streben nach Gerechtigkeit eher das Streben nach Selbstgerechtigkeit geworden sei, aber ... ...#... :-D )

Okay, das sind jetzt auch wieder Gedankenrudimente, die mit Sicherheit auch wieder Angriffsfläche bieten, je nachdem, wem man sie präsentiert. :-D Aber es wären eben die primären Werte/Normen/Prinzipien, die ich persönlich immer wieder im Werkskanon vorzufinden vermeine. :::yHy:::
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

Yo, ich würde nichts von dem was du sagst für falsch erklären. Aber ich bin offenbar gedanklich heute irgendwie in einem ganz anderen Feld unterwegs als du :-D ;-)

Meine Sichtweise wäre eher auf die Zielgruppe bezogen; also Kinder in dem Alter. Und da gehen Begriffe wie anarchistisch, liberal, Recht auf XY und so weiter ziemlich weit dran vorbei ...ozo...

Jedenfalls war nichts davon in meinem Kopf zu finden, als ich die Serie zuerst gehört habe. (Und ich war durchaus ein Kind, das mehr über seltsames Zeug nachgedacht hat, als in dem Alter allgemein für normal oder gut befunden wird :::wah::: )

Aber ein paar Anknüpfungspunkte sehe ich schon.

Den Einsatz für Schwächere zum Beispiel. In dieser Art würde ich solche Merkmale auch benennen. Man muss da zwar ein bisschen mit Verabsolutierungen aufpassen (DDF tun IMMER ALLES für jemanden, solange er nur schwach ist oder so). Aber ja, das ist so ein Grundprinzip, das ich auch herausgehört und mitgenommen habe.

Es waren zum Beispiel auch oft ausländische Jungen ein viertes Fragezeichen, dem geholfen werden musste. Allerdings mehr bei Arthur und teils bei Arden noch. Man mag gerade hier wieder schnell im Bereich Politik landen, aber als Kind lief das für mich unter der gleichen Sache: Schwächeren oder Bedürftigen beistehen.

Und das Grundprinzip dahinter: Tun, was "richtig" ist. Für einen Erwachsenen geradezu ein unerhörter Versuch eines Prinzips, aber bei Kindern geht das nicht nur, sondern "ist einfach so" in dem Alter. Genau das macht Kindergeschichten nämlich aus. Mein Zusatz: Es ist besser, Kindern zu zeigen, dass man tun sollte, was richtig ist, als ihnen vorzuschreiben, was richtig ist.

Womit wir beim nächsten Punkt wären, der oben bereits unter "Anarchie" angestupst wurde ;-) Ich würde es so sagen, dass es darum geht, Autoritäten und Vorschriften auch mal in Frage zu stellen. Um zu tun, was "richtig" ist. Aber genauso auch auf Autoritäten zu hören, wenn es das Richtige ist. Auf jeden Fall wichtig: selber denken und entscheiden.

Dann Courage und Einsatz, um das Richtige zu tun. Mutig sein, sich auch mal in Gefahr begeben, aber niemals leichtsinnig sein. Und für zu große Übertretungen folgt mitunter auch mal eine Konsequenz, im Volksmund "Anschiss" genannt, der einen womöglich nicht zu Unrecht rifft.

Und das Prinzip, dargestellt durch Justus, das heute IMMER übersehen wird, weil Justus nur auf sein "überhebliches Gerede" und vermeintliche "diktatorische Tendenzen" reduziert wird: Sich nicht emotional hinreißen lassen, sondern logisch und nüchtern über die Sachen nachdenken. Seinen Verstand gebrauchen und dann richtig handeln. Gerade heute eine unschätzbare Lehre... (ooops, keine Politik, böser Perry :::ojp::: )

Außerdem: neugierig sein. Den Dingen immer auf den Grund gehen. Den Schein von der Wahrheit unterscheiden.

Und bei alldem nicht zu vergessen: Erwachsene sind meistens doof :::DD:::

Hat mir als Kind schon eingeleuchtet, und mit der Zeit auch nie so ganz nachgelassen seitdem... ...III...
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: 26.09.2025, 23:11 Aber ich bin offenbar gedanklich heute irgendwie in einem ganz anderen Feld unterwegs als du
Würde ich gar nicht mal sagen - wir meinen im Wesentlichen dasselbe, scheitern aber daran, uns auf eine einheitliche Art der Formulierung zu verständigen. Was höchstwahrscheinlich eher an mir festzumachen ist, da ich seit fünf Uhr auf und zudem parallel von anderen Dingen abgelenkt bin. :-D Inhaltlich kann ich alles unterschreiben, was du hier ausführst. :-)
Perry Clifton hat geschrieben: 26.09.2025, 23:11 Meine Sichtweise wäre eher auf die Zielgruppe bezogen; also Kinder in dem Alter. Und da gehen Begriffe wie anarchistisch, liberal, Recht auf XY und so weiter ziemlich weit dran vorbei
Ich kannte mich als Kind natürlich nicht mit den Begrifflichkeiten aus. Mit "das Richtige tun", "Schwächeren helfen", "zur Not auch mal Anschiss kassieren", "Mut und Einsatz", "selbst bestimmen und denken" konnte ich aber durchaus etwas anfangen. Wir haben halt nur inzwischen Fremdwörter dafür, und sogar die werden oft genug fehlgedeutet, sodass wir ihnen von der Tendenz her lieber ausweichen ...

Und sogar das nüchterne und logische Nachdenken lag mir damals schon, weil ich halt durchaus auch eins von diesen Kindern war, die verdächtig viel über "seltsames Zeug" nachdenken. :::yHy::: :-D

Ich würde nebst allem Genannten nochmal die "Suche nach der Wahrheit" herausstellen wollen. Gerade Justus lässt immer wieder durchblicken, dass er einfach nur das ihm gestellte Rätsel gelöst haben will, selbst wenn ihm die Lösung auf emotionaler Ebene nicht in den Kram passen sollte.
Perry Clifton hat geschrieben: 26.09.2025, 23:11 Und bei alldem nicht zu vergessen: Erwachsene sind meistens doof
Du, ich feiere ja in sehr absehbarer Zeit meine 32. erfolgreiche Sonnenumrundung und denke mir sehr oft, "Hm, joa, wir Erwachsenen sind schon manchmal echt einmalig dämlich ..." ...III...
Zuletzt geändert von Jamie Allison am 26.09.2025, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von danielcc »

Irgendwie fällt mir hierzu viel ein und doch gar nichts.
Unter dem Gesichtspunkt von "Tugend" ist es eine von Hunderten von Kinder-/Jugendserien. Da sehe ich überhaupt nichts herausstechendes. DDF helfen Schwächeren oder Leuten die in Not sind, um die sich der offizielle Rechtsstaat in Form der Polizei nicht ausreichend kümmern kann. Fertig.

Justus - vor allem - hat ein großes Gererchtigkeitsempfinden, was er aber auch mal beiseite stellt, wenn er Empathie mit dem Täter hat und der Schaden nicht relevant ist (Drache).

Was ich nie verstanden habe sind die Kommentare zum Thema "sie brechen selbst das Gesetz". Als ob das speziell für die Serie oder für Kinderbücher sei. Jeder Held, und ich wiederhole, JEDER Held in jeder Serie, in jedem Buch, in jedem Film bricht doch auch das Gesetz. Der Zweck (also: Das Gute. Das Recht. Die Moral) heiligt immer die Mittel. Man sehe A-Team, Remington Steel, James Bond, Star Wars, Colt für alle Fälle, TKKG,...
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

danielcc hat geschrieben: 26.09.2025, 23:29 Was ich nie verstanden habe sind die Kommentare zum Thema "sie brechen selbst das Gesetz". Als ob das speziell für die Serie oder für Kinderbücher sei. Jeder Held, und ich wiederhole, JEDER Held in jeder Serie, in jedem Buch, in jedem Film bricht doch auch das Gesetz.
Ja, genau.

Es ist halt ein Unterschied, ob man "das Gesetz" zur Obersten Maxime erklärt... oder das, was man für richtig hält. Es kann Schnittmengen geben, muss es aber nicht ;-)
danielcc hat geschrieben: 26.09.2025, 23:29 Der Zweck (also: Das Gute. Das Recht. Die Moral) heiligt immer die Mittel.
Okay, das sehe ich schon wieder etwas anders. Das wäre imho zu drastisch ausgedrückt.

Heute, als Erwachsener, würde ich vielleicht sagen: Man biegt die Regeln soweit man es verantworten kann, um das Richtige zu tun.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von tomson »

Danke für die rege Beteiligung. Ich denke Frau Arthur interpretiert da ihre eigene konservative Gesinnung rein. Es stimmt, dass die Jungdetektive kein Honorar verlangen, was als edel gesehen werden kann oder aber auch als unklug, immerhin muss der Telefonanschluss bezahlt werden und Blacky braucht Futter. Es gibt eine klare Aufgabenteilung und jeder hat seine eigene Farbkreide. Das ist wichtig für die Identitätsfindung. Dazu werden bestimmte Charakterzüge beschrieben, also Individualisierung. Gut, hier bei den Jungs verortet, und Böse sind recht eindeutig besetzt. Das macht die komplizierte Erwachsenenwelt einfacher zu begreifen und übt das Positionieren mit eigenen Überzeugungen ein.

Es ist nicht politisch. Aber es stimmt, dass Begriffe von politischen Lagern vereinnahmt werden. Leider auch von Frau Arthur. Das müssen wir aber hier nicht machen. Gerne kann auch der Aspekt des eigenen Empfindens in der Kindheit ein zentraler Punkt sein. Denn eigentlich darum geht es hier. Eine Reise zurück ins eigene kindliche Ich.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

Japp.

Ganz generell ist es so, dass jeder Autor (und Leser) seine eigenen Sichtweisen in den Text hineininterpretiert. Das macht nicht erst Frau Arthur so, sondern alle anderen auch.

Zum einen ist es bei Literatur generell so, dass Interpretationsspielräume dazugehören. (Heißt auch im Endeffekt, niemand hat allein und endgülitg "Recht").

Zum anderen soll ja ein Autor auch gerade das tun, nämlich eine interessante Sichtweise anbieten, und diese erzählen.

Also "für sich" die Serie auf eine bestimmte Art interpretieren und beschreiben, ist quasi der Sinn der Sache.

Nun hat es mich aber schon immer gestört, wenn Autoren ANDEREN Autoren ihre eigene Sicht- und Interpretationsweise unterstellen bzw. überstülpen.

Bei mir war es ja immer Marx, das wissen wir. Erlhoff, vermehrt am Anfang, auch etwas. Also die eigene Sichtweise der Serie verallgemeinern und auch der Vergangenheit unterstellen bzw. den ursprünglichen Machern der Serie. ("Das war doch in den Klassikern schon so!")

Marx ist aber extrem, er muss ständig alte Folgen umdeuten, Grundprinzipien verdrehen und die Intention der ursprünglichen Autoren und Geschichten verunglimpfen. Was EXAKT der eine und einzige Punkt ist, der mich bei ihm immer so aufregt. Nicht seine Stories an sich, die sind mir relativ egal.

Ob Frau Arthur nun die gleichen Prinzipien hat wie ihr Vater, oder ganz andere, oder ob sie Trump oder die Demokraten wählt, ist mir ganz egal. Ich will sie ja nicht heiraten, sondern im Bestfall nur IHRE INTERPRETATION der Serie lesen. Und diese für sich beurteilen, aus meiner eigenen Sicht.

Dabei könnte ich durchaus zu dem Schluss kommen, dass sie es ganz anders sieht als ihr Vater. Was ich dann unter Umständen auch "ankreiden" würde. Aber immer bezogen auf das Werk.

Und damit meine ich nicht nur um des Forenfriedens willen. Ich halte einfach absolut NICHTS davon, Kunst, Musik, Literatur und Hörspiele platt zu politisieren, egal in welche Richtung. Eben weil ihre Natur die Interpretationsspielräume sind und sein sollen :-)
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

Davon mal ab, dass ich das stumpfe Links-Rechts-Lagerdenken mitsamt dem Ansatz, eine enorme Anzahl verschiedenster politischer Denkschulen stupide in dieses Muster pressen zu wollen, schon aus erwachsener Sicht für mindestens schwierig befinde - Kinderserien (!) dort auch noch irgendwelche Stempel aufpfropfen zu wollen, halte ich für VÖLLIG hirnrissig. Kinder denken nicht in solchen Kategorien, und für die ist es ja gemacht.

Nun bringen Autoren ja durchaus auch ihre eigenen Denkstrukturen, auch philosophische und literarische, durchaus in ihr eigenes Werk mit ein. Das kann man praktisch gar nicht vermeiden, auch wenn es natürlich nicht immer so astrein offensichtlich ist wie bei Stefan Wolf, und würde ja beim konsequentem Vermeidungsversuch auch nicht wahnsinnig viel Spielraum für Interpretationen lassen. ;-) DDF existiert nun mal seit 60 Jahren und ist durch die Hände verschiedenster Autoren gegangen, wobei aufgrund der Fortsetzung des Canons außerhalb des Ursprungslandes auch noch eine kulturelle Komponente dazukommt. Bei so einem langen Zeitraum eben auch zusätzlich der jeweilige Zeitgeist.

Und selbst wenn man das völlig ausklammert, haben wir dennoch spätere Autoren, die ihre eigene, mitunter eigenwillige Interpretation des Werkskanons haben. Das ist auch erst mal nicht weiter schlimm - bis die vollständige Umdeutung, nicht selten mit dekonstruktiver Vorgehensweise, dann kanonisiert und damit als "die Wahrheit" verkauft wird. Marx hat das Spiel durchgezockt, aber in diversen Frühwerken Erlhoffs und durchaus auch beim einen oder anderen Minninger finden wir diese Vorgehensweise ebenfalls vor. Wenn wir das bedenken, darf man sich, nüchtern betrachtet, durchaus fragen, ob da überhaupt noch so viel übrig ist, was uns EAA noch zusätzlich zu ruinieren in der Lage wäre. ;-) Und welche politischen Meinungen sie darüber hinausgehend vertritt, ist mir bei der Beurteilung völlig hupe. Es wird eine Randnotiz bleiben, ein Symptom der heutigen Auswüchse einer tief gespaltenen Gesellschaft mit kulturellem Zwang Stellung zu beziehen, aber nichts, was in meine Beurteilung ihrer Interpretation mit einflösse.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von tomson »

Dem kann ich zustimmen. Trotzdem finde ich, dass Frau Arthur in ihrem letzten Brief ihrer Serie auf Basis von „The three Investigators" sehr stark einen moralischen Kompass vorlegt. Klar, ihre eigene Interpretation aufgrund ihrer moralischen, religiösen und politischen Wertvorstellungen.

Die ursprüngliche Reihe trägt sicher immer stark die Handschrift des jeweiligen Autors. Deshalb ist das eigene Gefühl dabei, vor allem im Kindesalter, der ausschlaggebende Aspekt. Für mich waren die Jungs nicht tugendhaft. Ich habe meine Frau gefragt, was sie bei TKKG hören damals empfunden hat. Sie meinte Spannung.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von danielcc »

Ich will mich gar nicht auf die politische Diskussion einlassen. die ist total absurd wenn es um ein Kinderbuch geht.
Aber es ist umso absurder, wenn man nun gerade drei Kindern, die im DEMOKRATISCHTEN Teil der USA leben, konservative Werte und Tugenden zuschreiben will :-) :-)
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

tomson hat geschrieben: 27.09.2025, 09:41 Trotzdem finde ich, dass Frau Arthur in ihrem letzten Brief ihrer Serie auf Basis von „The three Investigators" sehr stark einen moralischen Kompass vorlegt. Klar, ihre eigene Interpretation aufgrund ihrer moralischen, religiösen und politischen Wertvorstellungen.
danielcc hat geschrieben: 27.09.2025, 09:44 Aber es ist umso absurder, wenn man nun gerade drei Kindern, die im DEMOKRATISCHTEN Teil der USA leben, konservative Werte und Tugenden zuschreiben will
Absolut berechtigte Einwände und Anmerkungen. :-) Dennoch würde ich abwarten wollen, inwieweit sich das in den entsprechenden Werken überhaupt merklich niederschlägt. Sprich, ob es konkrete Stellen gibt, die in irgendeiner Weise nahelegen, dass JPB da bestimmte Ansichten vertreten, die von der Tendenz her zu den Republikanern bzw. zu deren Pro-Trump-Flügel (die beiden Parteien sind groß und damit an sich schon divers, allein schon, weil sie nun mal die beiden einzigen sind, die auf Bundesebene eine Rolle spielen - nicht vergessen) passen würden. Solange da keine eindeutigen Belege im Text (!) zu finden sind, würde ich mir da gar keinen großen Kopf drum machen.

Und davon ab ...
tomson hat geschrieben: 27.09.2025, 09:41 Ich habe meine Frau gefragt, was sie bei TKKG hören damals empfunden hat. Sie meinte Spannung.
... sollte nicht DAS eigentlich das Wichtigste sein? ;-)
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

tomson hat geschrieben: 27.09.2025, 09:41 Trotzdem finde ich, dass Frau Arthur in ihrem letzten Brief ihrer Serie auf Basis von „The three Investigators" sehr stark einen moralischen Kompass vorlegt.
Ja, aber das sind ja auch "Sachtexte"... Kommentare... bzw. ihre Meinung... Journalismus... Blogging... hat alles nichts mit Literatur zu tun.

Ob sie mir als Person sympathisch ist, ist eine ganze andere Frage für mich als die, ob mir ihre Bücher gefallen. Im Idealfall ist das natürlich deckungsgleich; aber das MUSS es keineswegs sein.
tomson hat geschrieben: 27.09.2025, 09:41 Für mich waren die Jungs nicht tugendhaft.
Hm, ich überlege gerade... Tugend im Sinne von Unschuldsengeln, die lupenrein sind und immer das Richtige tun und sagen? Nein.

Im Sinne von prinzipienhaft? Absolut. Sehr stark sogar, aus meiner damaligen Sicht :-)
danielcc hat geschrieben: 27.09.2025, 09:44 Aber es ist umso absurder, wenn man nun gerade drei Kindern, die im DEMOKRATISCHTEN Teil der USA leben, konservative Werte und Tugenden zuschreiben will :-) :-)
Naja, auch in evangelischen Teilen Deutschlands gibt es Katholiken und umgekehrt. Für mich wäre die Frage beim Lesen, ob es sich mit Robert Arthurs Vision beißt oder nicht.

Davon abgesehen, wie oben gesagt, ist auch nicht alles schwarz oder weiß bzw. rein "konservativ" oder rein "progressiv", nur weil irgendein narzisstischer Politikheini das mal für irgendeine Masche verbal missbraucht hat ;-)

Ich stelle auch zunehmend fest, dass der Begriff "konservativ" immer mehr in die extrem rechte Ecke zu wandern scheint aus irgendeinem Grund... also früher hieß das mal nichts Schlimmes... aber die Zeiten ändern sich wohl ...ozo...
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von danielcc »

Für mich ist das jetzt eine rein theoretische Diskussion. Ich kenne die alten Bücher von R.A. nicht, ich kenne die neuen Bücher nicht,...
ich fände es nur merkwürdig, falls Frau Arthur jetzt im Nachhinein es als selbstverständlich hinstellen will, dass JP&B natürlich amerikanische (= republikanische) Tugenden repräsentieren.

Und NEIN, konservativ ist nichts schlimmes sondern eine völlig legitime Strömung, Eintellung,... In der Tat wird seit einger Zeit in Deutschland von der anderens Versucht alles in einen Topf zu werfen: Konservativ = rechts = rechtsradikal = Nazis :-)

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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von tomson »

Wir selbst können eine kritische Bewertung vornehmen und tun dies auch sicherlich. Aber unsere Kinder können wir nicht einfach Jugendliteratur aussetzen ohne selbst einmal draufgeguckt zu haben. Ganz wichtig Vielfalt. Das darf nicht verloren gehen.
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Perry Clifton »

danielcc hat geschrieben: 27.09.2025, 10:26 ich fände es nur merkwürdig, falls Frau Arthur jetzt im Nachhinein es als selbstverständlich hinstellen will, dass JP&B natürlich amerikanische (= republikanische) Tugenden repräsentieren.
Man müsste in der Tat mal gucken, was da jetzt genau drinsteht.
tomson hat geschrieben: 27.09.2025, 10:35 Aber unsere Kinder können wir nicht einfach Jugendliteratur aussetzen ohne selbst einmal draufgeguckt zu haben.
Sehr fallabhängig, imho. Welche Kinder, was für Eltern usw.

Aber generell sollte man grob draufgucken, damit nichts komplett Beklopptes im Kinderzimmer landet.

Wenn man ZU genau draufguckt, kann man seine Kinder aber auch wiederum in einer "Bubble" erziehen... und wenn die älter werden... man kennt die Beispiele vielleicht ;-)
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Re: Die Tugenden der drei Fragezeichen

Beitrag von Jamie Allison »

Mein Schlusswort zum politischen Kram überlasse ich Volker Pispers: "In unserem Land werden die Linken gelinkt und die Rechten gerächt." :-D

Man kann zum Themenkomplex Werte/Normen/Tugenden vielleicht auch einfach davon ausgehen, dass nicht wenige von ihnen durchaus auch einfach unabhängig bzw. überparteilich funktionieren können. Wenn sich DDF entschließen, Carlos und seinem kranken Onkel zu helfen, können sie das genauso gut aus einem linken Gleichheitsgedanken heraus tun, wie aus der christlichen Idee der Nächstenliebe heraus. Das spezielle Motiv ist in diesem Kontext nicht weiter relevant und kann der Interpretation des Einzelnen unterliegen, Hauptsache, sie tun das, was wir als Leser intuitiv für "das Richtige" befinden würden. :-)

Wie gesagt, da greift meine Devise so, wie bei jedem anderen Autoren auch: Erst lesen, dann motzen. ;-) Sicherlich ergibt eine kritische Einordnung immer Sinn, und sicherlich geschieht manches unterschweillig, anderes auch mit der Brechstange, unabhängig von der konkreten Ausrichtung. Aber ohne konkrete Hinweise auf einen bestimmten Versuch der Indoktrination würde ich EAA, genauso wie jedem anderen Autoren auch, vorerst den "benefit of the doubt" geben. Das Schöne ist ja auch, wir können alles schon vorab lesen, ehe wir entscheiden, ob es zu bekloppt ist, oder ob wir Kindern nicht einfach auch die Möglichkeit lassen, sich ihre eigenen Gedanken zu machen. (Noch so ein Ansatz, der aus der Mode zu kommen scheint ...) ;-)

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