Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Die verschiedenen Charaktere aus der ??? Welt: Ob Justus Jonas, Skinny Norris oder der Nachbar von Alfred Hitchcock ... hier könnt ihr drüber diskutieren!
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Stielke
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Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von Stielke »

Zuletzt habe ich mir durch das Hörspiel „Der Puppenmacher“ die Frage gestellt, oder besser gesagt: „kam ich zu der Meinung“, dass Hörspielcharaktere in meinen Ohren von ihren Sprechern leben. Man kann also sagen, dass sie irgendwie mit den Stimmen ihrer Sprecher Gestalt annehmen. Was dann leider zur Folge hat, dass sie mit dem Ausscheiden ihrer Sprecher nicht nur ihren Reiz verlieren, sondern nahezu selbst aus einer Serie ausscheiden. (Ich vermeide absichtlich das Wort „sterben“, da es so traurig klingt und außerdem nicht in allen Fällen zutreffend ist.)

Beispiel: Patrick und Kenneth in „Der Puppenmacher“. Wobei ich hier ehrlich sagen muss, dass es mir erst in „Der Puppenmacher“ so richtig aufgefallen ist, weil beide Rollen im Laufe der Zeit bereits von mehreren Sprechern gesprochen wurden. Siehe da:

Kenneth
Wolfgang Kubach,
Ingo Maar,
Lutz Mackensy,
Till Huster

Patrick
Wolfgang Kubach,
Joachim Richert,
Christian Rudolf


Was mich zu meiner grundsätzlichen Frage kommen lässt:

Seht ihr das grundsätzlich auch so? (Seriencharaktere stehen und fallen mit ihren Sprechern.) War das auch einer der größten Kritikpunkte bei „Der Puppenmacher“? Gibt es vielleicht noch andere Beispiele, bei denen euch der Sprecherwechsel negativ oder sogar positiv aufgefallen ist? (Lassen wir vielleicht tatsächlich mal hauptsächlich die „Drei Fragezeichen“ im Fokus, damit das Thema hier nicht ausufert.)

Außerdem denke ich, dass in Büchern so etwas nicht passiert, vorausgesetzt natürlich, sie sind entsprechend geschrieben. Es gibt ja mehrere Punkte, in denen sich eine Rolle verändern kann, also auch Dinge, die in Büchern auffallen würden oder schon sind. Aber das ist, denke ich, klar; man kann das erwähnen, aber es ist eigentlich offensichtlich. Oder etwa nicht?

Hinzu: Passend zu diesem Thema wäre vielleicht noch folgende ältere Themen hier an Board ...

Wiedersehen bzw. Wiederhören mit bekannten Nebenfiguren....
Charakterentwicklung
Die drei ??? in der Zukunft

edit: Und ja ich weiß, auch die Charakter-Veränderung von Patrick spielt im Puppenmacher eine Rolle. Das wird vermutlich den "Lesern" auch aufgefallen sein ?
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Perry Clifton
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von Perry Clifton »

Da Patrick und Kenneth gar nicht im Puppenmacher vorkamen, können wir das Thema ja beenden ...ozo...

*hält sich die Ohren zu* Lalalalala :-D

Okay, zum Thema ;-)

Allgemein sehe ich das eher von der Buch/Skript-Seite her: Die Figur steht im Text. ABER: Natürlich können hervorragende Sprecher einer Figur sogar noch mehr Dimension verleihen. Und ein bestimmter Sprecher kann auch mit einer Figur fest assoziiert sein. Soweit in Ordnung und gerade bei alten Europa-Hörspiele sehr oft passiert. Zuletzt wohl mit Judy Winter und Clarissa Franklin.

Andererseits finde ich es komisch, wenn Sprecher sich für die Figuren selbst halten... wie zum Beispiel bei den drei Hauptsprechern. Nicht, dass sie glauben, wirklich Kinderdetektive in Kalifornien zu sein, aber sie denken sicherlich mitunter, dass sie in den Hörspielen sich selbst darstellen. Also der Sprecher als Kunstfigur; da stehe ich echt nicht drauf. (Ich muss dabei z.B. an Jens denken: "Ich bin Peter Shaw").

Generell denke ich aber: Wenn die Figur gut angelegt ist, kann auch ein anderer Sprecher sie übernehmen. Allerdings nur, wenn die andere Person das dann genauso gut macht oder vergleichbar ist. Siehe Wolfgang Draeger bzw. Edgar Bessen als Kommissar Glockner. Funktioniert.

Der Gewöhnungseffekt und ganz besonders adäquate Sprecher können natürlich dafür Sorgen, dass man mit einer Figur diese Stimme fest verbindet. Bei Patrick und Kenneth habe ich zwar auch Kubach/Mackensy im Ohr... aber schon in den Klassikern hat Joachim Richert z.B. das nahtlos übernehmen können. P&K wären für mich, bei aller schöner Erinnerung an die Originalsprecher, also durchaus anders besetzbar.

Für mich liegt es hier eindeutig viel mehr daran, dass die Figuren anders geschrieben sind und somit nicht mehr wirklich Patrick und vor allem Kenneth. Meine Meinung. Ich erkenne die Charaktere nicht wieder und das hätte auch mit den Originalsprechern für mich nicht mehr gepasst.

Andersherum: Auch ich habe Figuren, die ich nur (noch) mit einem Sprecher hören wollen würde ;-) Sagen wir zum Beispiel Perry Rhodan oder auch Perry Clifton. Uwe Friedrichsen, Ludwig Thiesen. End of story :::DD:::
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von tomson »

Ich sag nur Pumuckl. Aber auch Bud Spencer und Terence Hill. Alf. Was aber gut geklappt hat ist Marge Simpsons, jetzt mit Anke Engelke.
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Perry Clifton
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von Perry Clifton »

tomson hat geschrieben: Mi 2. Okt 2024, 19:32 Aber auch Bud Spencer und Terence Hill
Das Ding ist ja... Bud Spencer hatte DREI bekannte Sprecher, und die gehören für mich alle irgendwie dazu. Und Terence Hill ist natürlich Thomas Danneberg... bis man sich daran erinnert, dass Hartmut Reck in die linke und die rechte Hand des Teufels AUCH definitiv Terence Hill ist :::jJj:::

Und dass Thomas Danneberg nebenher noch Arnold Schwarzenegger, Silvester Stallone und Chuck Norris war sowie John Cleese und Rutger Hauer... ...#...
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von tomson »

Du kennst dich aber aus. Wow
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von Jamie Allison »

Da ALF erwähnt wurde: Es gab ja zwischenzeitlich den Wechsel von Madeleine Stolze zu Christin Marquitan als Sprecherin von Lynn Tanner. Da ich primär mit den Folgen der ersten beiden Staffeln aufgewachsen bin, war Stolze für mich immer die "wahre" Lynn - der Wechsel hat aber dennoch hingehauen, auch weil sich Lynn als Figur im Original bereits leicht verändert hatte, insoweit passte das für mich trotzdem.

Dazu führt: In Hörspielserien, die ohne Buchvorlage produziert werden, kann ein Sprecherwechsel auch oft eine Chance sein, um die Rolle neu anzulegen. War der Dreager/Bessen-Wechsel in den TKKG-Classics noch so behutsam eingesetzt, dass ich ihn als Kind nicht einmal bemerkt habe, so hat Achim Buch schon eine komplett andere Stimmfarbe und Art des Sprechens. Aber er legt die Figur spielerisch immer noch so an, dass es nicht weiter stört. Im Gegenteil, ich hab auch ihn sofort als neuen Glockner akzeptieren können, zumal Wolfgang Draeger im zweiten Durchlauf nach Bessens Tod schon exakt so alt klang, wie er war, und nicht mehr wirklich zu einem Mittvierziger gepasst hat.

Serien mit Buchvorlagen sind da eine andere Hausnummer. (Um dem "Puppenmacher" mal kurz eine Verschnaufpause zu gönnen, ehe es nächstes Mal wieder auf'n Latz gibt ;-) ) Allie war in der "feurigen Flut" schon deutlich anders drauf als bei Carey, und das lag nicht nur an der Alterung der Sprecherin. Liebes- und sonstiger Budenzauber? Silberschlangen-Allie (sprich: MEINE Allie) hätte sich schlappgelacht darüber, wie jemand so dämlich sein kann, auf solchen Spökes hereinzufallen. Und das kommt nun mal schon aus dem Buch heraus. Oder anders gesagt: Rhandur in "Feuriges Auge" war sehr offensichtlich nicht Rhandur aus dem "Fluch des Rubins"; es hätte daran auch nichts geändert, wenn Gottfried Kramer noch zur Verfügung gestanden hätte.

Ob also ein Sprecherwechsel der Wahrnehmung einer Figur schadet, nützt oder gar nicht verändert, muss von Fall zu Fall betrachten werden und eben auch dahingehend, wen man für den Wandel, so es einen gibt, jeweils zur Rechenschaft zu ziehen hat. ;-)
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von danielcc »

Ich würde mal sagen, es kommt darauf an, wie stark eine Figur wirklich definiert ist, und wieviel Anteil sie an den Hörspielen wirklich hat. Je weniger beides gegeben ist, desto mehr lebt sie nur durch ihren Sprecher. Hörspiele sind da ja noch mal was anderes als Serien/Filme/Zeichentrick, weil man im Hörspiel wirklich nur die FIgur hört und nicht sieht.
nehmen wir zwei extreme Beispiele:
- Marge Simpson: Ist eine Hauptfigur, kommt in jeder Folge viel vor, ist gekennzeichnet durch ihre spezielle Art. Natürlich dauert es da etwas, dennoch kann man einen Sprecherwechsel verkraften, ohne dass es der Figur schadet
- Kenneth: Kommt selten vor, wenn dann nur in kurzen Momenten mit wenigen Sätzen. Für mich lebt Kenneth nahezu ausschließlich durch die merkwürdige Art wie Kubach spricht. Da wird auch dadurch noch deutlicher, als dass ich gar nicht sagen könnte ob Kenneth oder Patrick in einer Klassikerfolge vorkommen - solange sie von Kubach gesprochen werden. Also: Sprecher >>> Rolle. Wenn dieser Sprecher jetzt ersetzt wird, bleibt von der Figur nichts übrig. Man könnte dann gleich einen beliebigen neuen Gehilfen schaffen
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von tomson »

Das mit dem Sehen der z.B. Zeichentrickfigur ist ein gutes Argument. Ich finde aber auch, dass man vor seinem geistigen Auge eine Vorstellung von einer Figur hat und dann mit der Stimme vergleicht. Das ist natürlich sehr individuell. Für mich ist z.B. Tante Mathilda perfekt mit der Sprecherin, Onkel Titus passt für mich nicht ( gab es hier einen Sprecherwechsel ? ). Auch Skinny Norris ist mir ein bisschen zu „fies" gesprochen.
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Re: Sprecherwechsel und ihre Auswirkungen auf Serienfiguren (Im Buch ‚Unsterblich‘?)

Beitrag von danielcc »

Natürlich gab es bei Titus einen Sprecherwechsel da Beuermann 2016 verstorben ist. Gleiches gilt für Skinny wobei ich den in der neuen Fassung nicht mehr gehört habe, da ich "rechtzeitig" ausgestiegen bin

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